In einem erstaunlich einflussreichen Teil des progressiven Lagers meint man zu wissen, dass biologische Geschlechtsunterschiede im Verhalten nichts weiter sind als politisch motivierte Halluzinationen vom rechten Rand. Der einzige Grund sich mit biologischen Ursachen von Verhaltensunterschieden zwischen Frau und Mann zu beschäftigen – so glaubt man – ist eine reaktionäre Weltsicht und der Wunsch, sozialen Fortschritt zurückzudrehen – etwa die Erfolge der Frauenbewegung oder die Emanzipation der LGBTs.
Nun ist es – wie immer bei Vorurteilen – natürlich so, dass sich Individuen finden lassen, die sie zu bestätigen scheinen. Und für das biophob-linke Lager ist es Professor Ulrich Kutschera, der ihnen den Gefallen tut, ihre Ressentiments geradezu ideal zu verkörpern. In Teil 1 und Teil 2 meiner kleinen Serie über Biologie und Feminismus konnte ich, denke ich, deutlich machen, dass er es mit seiner konservativen Panikmache durchaus schafft auch mich auf die Palme zu bringen.
Doch sind Kutscheras anti-linken Gefühlswallungen repräsentativ für alle, die über die biologische Komponente von Geschlechtsunterschieden reden und forschen wollen? Verbindet sich ein Interesse an Biologie, Geschlecht und Verhalten immer mit einer Ablehnung progressiver Ziele?
Nein, natürlich nicht! Ich würde sogar behaupten, dass man an diesem Vorurteil nur festhalten kann, wenn man jeder Begegnung mit realen Forscherinnen und Forschern auf diesem Gebiet konsequent aus dem Weg geht. Wenn man sie dämonisiert und meidet.
Doch nicht mit mir! Ich möchte die Aufmerksamkeit hier auf die beiden biophilen Psychologie-Professoren Onur Güntürkün und Doris Bischof-Köhler lenken. Sie sind für mich Beispiele nicht nur dafür, dass sich das Interesse und die wissenschaftliche Beschäftigung mit biologischen Ursachen für Geschlechtsunterschiede offensichtlich sehr gut mit sozialer Offenheit und emanzipatorischen Gedanken verträgt, sondern auch dafür, dass das Wissen über die biologischen Aspekte besonders von jenen dringend benötigt wird, die progressive Ziele erreichen wollen. Denn gerade wer gesellschaftlich etwas ändern will, muss doch die Ursachen der kritisierten Verhältnisse genau kennen.
Ich bin ja eine eher untypische Biologin, weil mich das, was anderen Naturwissenschaftlern oft nur lästig ist, am allermeisten interessiert: Wenn es nämlich knirscht zwischen Biologie und anderen Disziplinen oder wenn Welt- und Menschenbilder sich mit bestimmter wissenschaftlicher Evidenz schwer tun.
Zum Glück teile ich die Leidenschaft für die Debatte an diesen Grenzflächen mit den Mittelfränkischen Humanisten, die das Nürnberger Museum „Turm der Sinne“ betreiben. Jeden Herbst stellen sie ein wunderbares Symposium auf die Beine, wo Hirn- und Verhaltensforscher, Psychologen und Philosophen über Natur und Kultur des Menschen sprechen und mit einem ungewöhnlich breit interessierten Publikum diskutieren. Diesmal lautete das Thema „Gehirne zwischen Liebe und Krieg“.
Für die Molekularbiologen-Leserschaft der englischsprachigen Lab Times habe ich gerade was über „The Gap“ geschrieben (Why Chimps Make Poor Scientists), das inzwischen auch auf Deutsch erschienen ist unter dem Titel „Der Unterschied – Was den Mensch zum Menschen macht“.
In der Rezension empfehle das Buch. Und das, obwohl es biologische Themen wie Genetik, Neuroforschung und Entwicklungsbiologie komplett ausklammert. Dafür bietet es aber einen tollen Überblick über die Verhaltensseite der Forschung – die vergleichende Psychologie von Mensch und Tier.
Wenn wir unsere Spiegelneuronen nutzen und viel Oxytocin ausschütten, dann sind wir netter und freundlicher zu Anderen, oder? Darüber wie wenig diese Aussage stimmt, habe ich für’s Laborjournal online geschrieben. Beim diesjährigen „Turm der Sinne“-Symposium zum Sozialen Gehirn fiel mir nämlich auf, dass viele der vortragenden Forscher dieses allzu rosige Bild zu korrigieren versuchten, das in der Öffentlichkeit zum menschlichen Einfühlungsvermögen vorherrscht:
Ich gehe natürlich hin und kann die Veranstaltung nachdrücklich allen empfehlen, die sich – wie ich – für Themen rund um Hirnforschung, Psychologie und Philosophie begeistern können.
Das Programm ist wieder schön bunt. Die unterschiedlichsten Forscher haben sich angekündigt um Vorträge zu halten über Empathie und über soziale Intelligenz, über Objektwahrnehmung und über Traumatisierung, über Altruismus und über das Trainieren von Emotionen. Vielversprechend!
Dieser Text erschien im April 2014 im gemeinsamen Nachrichten-Portal von web.de, gmx und 1&1. Weil der Blogbereich dort jedoch im April 2018 eingestellt wurde, gibt es den Beitrag jetzt hier im Volltext (vorher waren hier nur Teaser und Link).
Ich dachte immer, ich sei keine ängstliche Impf-Skeptikerin. Bin ja schließlich Biologin und Fan evidenzbasierter Medizin. Doch als ich entdeckte, dass mir selbst eine Masern-Impfung fehlt, drückte ich mich monatelang vor einer Spritze, die ich doch eigentlich für notwendig hielt.
Ich könnte heute darüber schreiben, dass ich mich habe impfen lassen und warum. Denn das habe ich. Im März habe ich mir die
Spritze geben lassen, die mir fehlte. Viel interessanter finde ich es aber, über die Gründe schreiben, warum ich diesen Impftermin vorher monatelang verschoben habe.
Und nein, es war nicht nur wegen der Zahngeschichte, die dazwischen kam. Klar, mussten da drei Wurzelfüllungen neu gemacht werden. Aber wenn ich behaupten würde, ich hätte deswegen die Spritze verschoben, dann wäre das nur die halbe Wahrheit.
Der andere Teil der Wahrheit hat damit zu tun, dass in meinem Kopf ganz unerwartet ein Stimmchen auftauchte, das flüsterte: Und
wenn du die Impfung nicht verträgst? Wenn sie Nebenwirkungen hat? Wenn du einen Impfschaden kriegst?
Die Existenz eines solchen Stimmchens war mir neu. Klar kenne ich mich als vorsichtigen Menschen. Ich steh‘ nicht so auf Risiko.
Trotzdem bin ich stolz darauf, eine einigermaßen rationale Schisserin zu sein. Sprich: Ich versuche, mich nur vor den Sachen zu fürchten, die auch wirklich gefährlich sind. Wozu hat man denn eine naturwissenschaftliche Ausbildung, wenn sie nicht wenigstens dafür gut ist?
Wenn ich rational rangehe, sollten meine Impf-Entscheidung auf einer Abwägung von Risiken beruhen. Dann weiß ich, dass auch
Impfstoffe Nebenwirkungen haben können, wie jedes andere Medikament auch. Und auch, dass diese im Einzelfall schlimm sein können. Ich weiß aber auch, wie wichtig es ist, dieses Impf-Risiko mit dem Risiko der Krankheit selbst zu vergleichen.
Die Masernimpfung wird empfohlen, weil die Wahrscheinlichkeit durch Masern selbst Schäden zu erleiden, 1000 x größer ist als die
Wahrscheinlichkeit durch die Impfung Schaden zu erleiden. Der offizielle Stand seriöser Forschung sagt also: Die Krankheit ist
wesentlich gefährlicher als die Impfung gegen sie. Das sollte doch reichen, um mich zu überzeugen.
Ich verstand daher auch erst gar nicht, warum mich trotzdem vor der Impfung heimlich Sorgen quälten. Das passte doch gar nicht. Nicht zur Faktenlage und auch nicht zu mir. Ich hatte bei Tetanus-Auffrischungen früher nie Angst gehabt. Und Probleme mit Spritzen habe ich auch nicht. Also was war das plötzlich? Es kann nicht daran liegen, dass ich speziell Vorurteile gegen die Masern-Impfung hätte. Meine Kinder hab ich in den letzten Jahren beide dagegen impfen lassen ohne mit der Wimper zu zucken. Und Nebenwirkungen gab es bei ihnen auch nicht.
Nun wirken Emotionen ja oft eigensinnig, irrational und beratungsresistent. Ich hätte deswegen versuchen können, sie mit dem Verstand zu überstimmen. Aber ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass es viel lohnenswerter ist, Gefühle ernst zu nehmen und ihre Auslöser genau zu ergründen. Nicht, um ihnen das Ruder zu überlassen, sondern weil es klug ist, sich selbst genau zu kennen.
Als ich also über diese mir rätselhafte neue Angst nachdachte, kamen mir ein paar Umstände der Impfung in den Sinn, die vielleicht eine Rolle dabei spielen könnten, dass ich sie so anders bewertete als sonst. Es war nämlich so:
Ich bin im Oktober zu meinem Hausarzt gegangen um zum ersten Mal im Leben so einen Gesundheits-Check-up zu machen, der ab 35
Jahren als Präventionsmaßnahme von den Kassen gezahlt wird. Dabei habe ich angesprochen, dass mir aufgefallen sei, dass ich zu der Gruppe gehöre, der die zweite Masern-Impfung fehlt. Wegen uns ist halb Deutschland mit Impfaufklärungsplakaten gepflastert.
Aus der Reaktion meines Hausarzt konnte ich schließen, dass er die Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
kannte, ich aber wohl die Erste war, die ihn darauf ansprach. Nach Überprüfung meines Impfpasses musste er sich daher erstmal
informieren, wie das Vorgehen in dem Fall ist. Die Arzthelferinnen mussten sich irgendwo telefonisch bestätigen lassen, dass die Kasse
den Impfstoff auch wirklich zahlt und herausfinden, wie er zu beschaffen ist.
Das ging alles ganz schnell und professionell, aber was bei mir hängen blieb, war das Gefühl, dass mein Anliegen, diese Impfung
nachzuholen, etwas ganz Ungewöhnliches ist. Es nistete sich bei mir der störende Gedanke ein, dass wohl kaum ein Mensch dieser
Empfehlung folgt. Außer mir.
Auch machte mich das Vorgehen zur Beschaffung des Impfstoffs nervös. Während der Tetanus-Impfstoff stets in der Praxis vorrätig ist, bekam ich für den Masern-Impfstoff ein Rezept ausgestellt. Es hieß, ich müsse mir diesen Impfstoff in der Apotheke besorgen und ihn bitte zum Impftermin mitbringen. Außerdem wurde ich gebeten, die Packung bis dahin im Kühlschrank aufbewahren, weil der Impfstoff sonst unwirksam werde.
Ich glaube inzwischen, dass es diese besonderen Umstände der Impfung waren, die meinem neuen impfskeptischen Stimmchen Nahrung gegeben hatten. Die Zahngeschichte kam mir dann ganz recht, um einen scheinbar rationalen Grund vorschieben zu können und verhüllen zu können, dass ich eigentlich Angst bekommen hatte vor dieser Impfung.
Um zu verstehen, warum mich diese Umstände der Impfung nervös machten, ist hilfreich zu wissen, dass es in einer Arztpraxis
normalerweise sehr routiniert zugeht, wenn Impfungen anstehen. Unserem Kinderarzt merkt man an, dass er jede der empfohlenen
Impfungen schon tausende Male durchgeführt hat. Auch Hausärzte sind voller gelassener Sicherheit, wenn alle zehn Jahre Tetanus
ansteht.
Mir war vorher gar nicht klar, dass ich diese eingespielte Normalität der Impfsituation brauche, um das Gefühl zu haben, dass alles in
Ordnung ist und ich eine von ganz vielen bin, die sich selbst oder ihre Kinder impfen lassen. Meine Vermutung ist auch, dass bei mir vielleicht nur deswegen bisher keine inneren Konflikte beim Impfen aufgetreten waren, weil die Ärzte, zu denen ich eine Vertrauensbeziehung habe, sonst stets von sich aus die Impfungen ansprechen, die nach offizieller Impf-Empfehlung dran sind.
Hier aber war ja ich die gewesen, die mit der Idee kam, sich gegen Masern impfen zu lassen. Und der Arzt schien die Experten-Meinungen (noch?) nicht in seine eigene Impfberatung aufgenommen zu haben. Und so bekam ich das Gefühl, dass ich allein auf weiter Flur bin. Das war nicht gut. Das verschob meine emotionale Risiko-Wahrnehmung.
Es klingt vielleicht paradox, aber die Beschäftigung mit diesen Auslösern meiner plötzlichen Impf-Angst machte es mir leichter,
irgendwann dann doch zum Arzt zu gehen – mit dem Impfstoff in der Tasche, der monatelang in meinem Kühlschrank zwischen Senf und
Currypaste gewartet hatte. Denn nur durch diese Beschäftigung fand ich die richtigen Argumente, um meine Sorgen zu beruhigen.
Ich konnte mir sagen, dass es die entsprechende Empfehlung der Ständige Impfkommission (STIKO) ja erst seit 2010 gibt. Und dass es
nachvollziehbare Gründe dafür gibt, warum sie sich wahrscheinlich langsamer durchsetzt als andere Empfehlungen.
Hausärzte hatten ja vorher nie mit Masern-Prophylaxe zu tun. Das war früher immer die alleinige Domäne der Kinderärzte. Außerdem
sehen Hausärzte die Altersgruppe, für die die Empfehlung ausgesprochen wurde, wohl selten. Wenn ich alle zwei, drei Jahre mal in die Praxis eines Allgemeinmediziners finde, dann ist das Wartezimmer meist gut mit alten Damen gefüllt und für die gilt die Empfehlung nicht.
Menschen um die 40 sind eben seltener krank. Und wer vorher wegen Ausbildung und Beruf umgezogen ist, hat oft gar keinen Hausarzt. Das Thema Impfen kommt dann nur bei Fernreisen auf oder wenn man eine Verletzung behandeln lässt und gefragt wird, wie lange die letzte Tetanus-Impfung her ist.
Übrigens: Die paar Leute in meinem Alter, von denen ich wissen wollte, ob sie auch von dieser Masern-Impflücke betroffen sind, wussten nichts davon. Und auch nicht, wo ihr Impfpass überhaupt ist. Das waren keine Impfgegner. Noch nicht mal Impfskeptiker oder Anhänger individueller Impfentscheidungen. Sie haben Kinder und
lassen sie gegen alles impfen, was so empfohlen wird. Schon komisch, wenn man so drüber nachdenkt.
Das zeigt aber, dass ich nicht alleine bin. Sicher ist es kein Zufall, dass die Impf-Aufklärungskampagne für die Masern-Impfung
„Deutschland sucht dem Impfpass“ genannt wurde.
Allerdings scheint die Kampagne nicht viel zu nützen. Ich jedenfalls hatte mich davon auch nicht angesprochen gefühlt und war erst
durch einen Beitrag im Blog „Immun“ im letzten Sommer darauf gekommen, dass mich das Thema selbst betrifft.
Was ich hier beschreibe sind nur meine kleinen Erfahrungen. Aber sie bestätigen, dass Deutschland ganz schön impfmüde ist. Das wird
ja oft beklagt, wenn es mal wieder zu einem Masern-Ausbruch kommt. Als Ursache wird oft angenommen, dass Impfgegner große
Macht über die Leute haben. Nach meiner neuen Erkenntnis gibt es aber eben auch so manche Impfbefürworter (mich eingeschlossen),
die sich zwar über Impfgegner aufregen, sich aber mit ihrem eigenen Impfstatus trotzdem nie beschäftigen. Das macht mich stutzig.
Meine Vermutung ist ja, dass es nicht nur bei mir interessant ist, sich die Psychologie des Impfverhaltens mal anzusehen, sondern bei
vielen anderen Impfbefürwortern auch. Statt den Impfgegnern die Schuld zu geben, sollte man vielleicht eher fragen: Was bringt erstmal die Leute, die eigentlich pro Impfen sind, dazu, auch für sich selbst aktiv zu werden? Oder was hindert sie daran? Gibt es
Rahmenbedingungen, die man optimieren kann? Kann man etwas ändern bei „weichen“ Faktoren, wie denen, die mich verunsichert
haben?
Ein besseres Verständnis davon könnte ein wichtigerer Schlüssel dafür sein, wie man heute wieder zu Impfraten kommt, wie sie eine
wissenschaftsfundierte, aufgeklärte Gesellschaft eigentlich haben sollte.
Der Psychiater und Hirnforscher Henrik Walter sprach beim diesjährigen Symposium der Sinne über das, was er die dritte Welle der Biologischen Psychiatrie nennt. Sein Vortrag war Anregung auf hohem Niveau – auch wenn er mit jeder Folie so viele neue Informationen lieferte, dass ich am Ende dachte: „Wahnsinnig interessant, aber das muss ich alles noch mal genauer nachlesen!“
Gut also, dass dieses Nachlesen auch möglich ist. Zum einen hat Walter für die Turm der Sinne-Seite seine Folien als PDF zur Verfügung gestellt. Zum anderen finden sich die meisten im Vortrag erwähnten Informationen und Argumente in dem lesenswerten, englischsprachigen Artikel von ihm in „Frontiers in Psychology“: Walter H (2013) The third wave of biological psychiatry.
Über einen interessanten Aspekt in Vortrag und Veröffentlichung habe ich einen Artikel für Laborjournal Online geschrieben, der heute erschienen ist: Biomarker für Gehirne auf Abwegen. Im Teaser dazu heißt es: „Die 5. Neuauflage der „Bibel“ der Psychiatrie (DSM-5) sieht noch immer keine Biomarker zur Diagnose von psychischen Erkrankungen vor. Forscher aus der Biologischen Psychiatrie verabschieden sich daher vom DSM als Goldstandard und arbeiten an einer neuen Systematik.“ #symp2013 (5) – Walter über die 3. Welle der Biologischen Psychiatrie weiterlesen →
Dies ist Teil vier meiner Berichte über das Turm der Sinne-Symposium 2013 (hier die Teile eins, zwei, drei) und der vorerst persönlichste. Denn der Vortrag von Ulrich Kühnen überraschte und beschäftigte mich so, dass ich mich sogar traute, danach eine Publikumsfrage zu stellen.
Auf Ansgar Beckermann hatte ich mich schon gefreut, weil er gut verständliche und humorvolle Vorträge hält (und weil ich durch ihn und seinen Symposiumsvortrag von 2011 weiß, wie eigentlich meine Haltung zum Freien Willen genannt wird).
Der Philosoph enttäuschte meine Erwartungen nicht. Ja, er war an diesem Symposium derjenige, der von den anderen Vortragende am meisten erwähnt wurde, wenn auch nicht unbedingt zustimmend. Das lag wohl daran, dass er etwas sehr Grundlegendes in Frage stellte: die Rede von ‚DEM Ich‘ oder ‚DEM Selbst‘. Er hält nämlich die Verwendung der Worte ‚ich‘ und ’selbst‘ als Substantive nicht nur für ungrammatisch, sondern sogar für eine der größten Fehlentwicklungen in der Geschichte der Philosophie, auf einer Stufe mit der Erfindung der Erbsünde durch Augustinus. #symp2013 (3) – Beckermann über den Blödsinn mit DEM Ich weiterlesen →
Am Wochenende war ich auf dem Symposium vom Turm der Sinne und bin randvoll mit neuen Erkenntnissen und interessanten Gedanken-Anregungen. Zentrales Thema diesmal: Bewusstsein, Selbst und Ich. In halbstündigen Vorträgen gaben Hirnforscher, Psychologen und Philosophen Einblick in aktuelle Forschung und schwelende Kontroversen. Ich denke, meine Gedanken dazu reichen gleich für ein paar Blog-Beiträge. Ich nehme mir also Zeit und spüre in diesem ersten Teil der Serie erstmal der speziellen Stimmung der Veranstaltung nach und erkläre, was sie mit Weltanschauungsfragen zu tun hat. #symp2013 (1) – Salon-Stimmung rund ums Hirn weiterlesen →
Gedanken zu Wissenschaft und Gesellschaft, im Großen und ganz Kleinen
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