Schlagwort-Archive: Biologie

Kinder-Staunen an der Uni

Ich war am Samstag mit meinem 7-Jährigen bei der Langen Nacht der Wissenschaften. Es war unsere Premiere. In den Jahren vorher waren wir immer pünktlich zum Termin krank.

Als ersten Anlaufpunkt im Riesenprogramm hatte ich mir die Erlanger Biologie gewünscht. Irgendwo mussten wir ja anfangen und warum nicht da, wo ich selbst studiert habe? Und es war wirklich lustig mit ihm dort unterwegs zu sein. Für mich war’s ein Wiedersehen mit Wehmut und so manchem bekannten Gesicht, für ihn die pure Entdeckerfreude. Kinder-Staunen an der Uni weiterlesen

Warum ich frei bin, obwohl mich mein Hirn steuert

Titelbild des turmdersinne-Symposiums 2011, Bild zeigt einen Verbrecher als Marionette seines GehirnsEs ist ja immer eine Freude passende Schubladen für andere Menschen zu finden. Noch viel mehr Spaß habe ich allerdings daran, eine neue Schublade für mich zu finden. Samstag vor einer Woche war es mal wieder so weit. Über die behagliche Schublade, in der ich neuerdings sitze, wollte ich schon letzten Montag bloggen, bevor mir das Läuse-Thema dazwischen kam.

Meine neue Schublade trägt den Aufkleber „Kompatibilisten“, was heißt, dass ich mich nun offiziell zu den Leuten rechne, die sich zwar als biologische Maschinen sehen, aber trotzdem meinen, sie hätten einen freien Willen. Ja, die sogar meinen, freier könnte ihr Wille gar nicht mehr werden ohne willkürlich zu werden.

Aufgegangen ist mir das beim Vortrag von Ansgar Beckermann beim Symposium turmdersinne 2011 über „Verantwortung als Illusion? – Moral, Schuld, Strafe und das Menschenbild der Hirnforschung“. Beckermanns Vortrag war sicherlich nicht der mitreißendste des Wochenendes, aber gerade in seiner Unaufgeregtheit fühlte ich mich sehr zu Hause. Das Thema Willensfreiheit fasziniert mich schon seit Jahren, dabei fand ich den ganzen Streit darum aber zunehmend unsinnig. Warum ich frei bin, obwohl mich mein Hirn steuert weiterlesen

Blog-Entdeckung: Imkerei Obstwiese

Mir macht es immer wieder Spaß, mal etwas Alltäglichem auf den (biologischen) Grund zu gehen. Was Neues zu lernen über den menschlichen Körper, ein Tier oder ein Lebensmittel. Wem das genauso viel Spaß macht, sollte sich mal das Blog der Imkerei Obstwiese in Krefeld anschauen.

Ich bin zwar über so viele, mir völlig unbekannte Imker-Begriffe gestolpert, dass ich schon grinsen musste. Trotzdem (oder gerade deswegen?) war’s so interessant, dass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen über die alltäglichen Herausforderungen und Freuden des Imker-Lebens von Brigitta und Harald. Blog-Entdeckung: Imkerei Obstwiese weiterlesen

Sommergrippen-Selbstdiagnose

„Wär‘ doch toll, wenn man seine Erkältungserreger irgendwie identifizieren könnte“, dachte ich vorhin. Dann könnte ich jetzt die Zeit des Krankseins nutzen um etwas über meine ganz speziellen Plagegeister zu lesen. Über diese Biester, die es wagen mich mitten im Sommer zu befallen. Mal sehen, wer da so in Frage kommt und wie man die diagnostiziert… Sommergrippen-Selbstdiagnose weiterlesen

Gentech – ja, und?

Es ist wirklich nicht so, dass ich mich gerne unbeliebt mache. Ähnlich wie beim Thema Homöopathie, gehe ich Diskussionen zu „Genfood“ gerne aus dem Weg. Standard-Meinung ist ja bekanntlich, dass Gentechnik gefährlich ist. Bisher spricht da nicht so viel für. Aber das interessiert niemanden. Das darf man auch nicht sagen. Denn „die Langzeitfolgen sind natürlich unabsehbar“. Was soll man diesem Totschlag-Argument schon entgegensetzen? Gentech – ja, und? weiterlesen

Mikroskopie-geschädigt?

eine Küchenpapier-Rolle„Das musst du mal probieren: mit dem einen Auge auf deine Handfläche schauen, mit dem anderen durch eine Küchenpapier-Rolle auf ein Bild. Das gibt tolle Effekte. Das Hirn schaltet immer hin und her zwischen Bild und Hand, überlagert beides dann, bis das Bild völlig verschwindet und man nur noch die Hand sieht. Das Bild wird einfach weggerechnet. Wupp!“ Mikroskopie-geschädigt? weiterlesen

Gehirne kneten

Bei der Recherche für meinen ersten Post-Babypausen-Artikel für das Laborjournal (dazu später mehr) stolperte ich über eine nette Idee. Um seinen Psychologie-Studenten die Hirnanatomie nahe zu bringen lässt der Neurowissenschaftler Onur Güntürkün sie aus farbiger Knete Gehirnmodelle modellieren. Mehr dazu im Video:

Das menschliche Gehirn – ein Mal- und Bastelkurs (bei Google Videos)

Ob das wohl schon was für meine Jungs wäre bei der nächsten Knet-Session? Wer sich für Dinosaurier-Ausgrabungssets interessiert oder Arztkoffer-Abhör-Spiele, den kann ich damit vielleicht auch begeistern? … 😉

Star Trek Biologie

Wenn man krank ist, darf man den ganzen Tag im Schlafanzug bleiben, mit Wärmflasche im Bett liegen und lesen. Und ja, man darf sich auch abends, wenn die Kinder im Bett sind, ganze Staffeln von Star Trek zu Gemüte führen. Gut, dass sich mein Gatte in einem Anflug von Sentimentalität einen Stapel Raumschiff Voyager-DVDs bestellt hatte.

Captain Janeway hat es ja besonders schwer. Ein Unglück hat ihr Schiff in den Delta-Quadranten verschlagen. Abgeschnitten vom Rest der Sternenflotte muss sie und ihre Crew mit allen Bedrohungen alleine fertig werden. Star Trek Biologie weiterlesen

Ich brauche ein Klugscheißer-Update!

Der Kindergartenkumpel meines 6-jährigen fragte mich mal (nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich Biologin bin), was Biber essen. Ich dachte an die großen Nagerzähne und antwortete: „Hmmh, ich glaube Pflanzen.“ Er starrte mich entgeistert an. „Wieso weißt du das nicht. Als Tierforscherin muss man das doch wissen! Die essen doch Fische!“ Äääh? Vielleicht dachte er an Fischotter?

Aber mit diesem „Du als Biologin müsstest das doch wissen“ kriegen sie mich ja immer wieder. Auch wenn ich weiß, welche Lexikon-Meter Zoologie es allein bedeuten würde zu wissen, was alle Viecher dieser Erde fressen. Sollte ich nicht zumindest die Fragen eines 5-Jährigen zur heimischen Fauna mit einem überzeugenden Kurzvortrag beanworten können? Ich brauche ein Klugscheißer-Update! weiterlesen

Wo wir grad bei Geisteswissenschaftlern sind

Noch mal zum bereits erwähnten Symposium vom Turm der Sinne 2010 in Nürnberg. Mich hat mal interessiert, was der Moderator der Podiumsdiskussion am Schluss eigentlich über die Veranstaltung gebloggt hat. Und ha, endlich klärt sich auf, warum er für einen Moderator so ungewöhnlich viel selbst zu sagen hatte (so viel, dass mehrmals laute Rufe aus dem unruhigen bis ungehaltenen Publikum schallten). Er schreibt nämlich, dass ein bisschen mehr Dissonanz und Widerspruch der Veranstaltung gut getan hätte und meint damit, dass da feministische Naturwissenschaftskritik und radikaler Diskurskonstruktivismus gefehlt haben. Komisch, mir haben die so gar nicht gefehlt. Was mir allerdings gefehlt hat, war ein Moderator, der die Diskussion derjenigen Leute leitet, die tatsächlich da sind und nicht die Stimmen derjenigen versucht zu ersetzen, die ihm fehlen… ;-)