Mir macht es immer wieder Spaß, mal etwas Alltäglichem auf den (biologischen) Grund zu gehen. Was Neues zu lernen über den menschlichen Körper, ein Tier oder ein Lebensmittel. Wem das genauso viel Spaß macht, sollte sich mal das Blog der Imkerei Obstwiese in Krefeld anschauen.
Ich bin zwar über so viele, mir völlig unbekannte Imker-Begriffe gestolpert, dass ich schon grinsen musste. Trotzdem (oder gerade deswegen?) war’s so interessant, dass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen über die alltäglichen Herausforderungen und Freuden des Imker-Lebens von Brigitta und Harald.
Die wichtigsten Arbeiten des Jahres werden so detailreich beschrieben, dass sie zu richtigen Praktiker-Anleitungen werden, etwa ihre Beschreibungen der sogenannten Spätsommerpflege dieses und des letzten Jahres. Durch die tollen Bilder hat man fast das Gefühl dabei zu sein. Es gibt sogar Videos. Im März als die Weiden blühten, filmten sie den berühmten Schwänzeltanz. Im April wurde festgehalten, wie die Jungbienen sich einfliegen.
Aber auch die Ereignisse außer der Reihe sind interessant. Gerade macht ihnen z.B. eine mögliche Bienenvergiftung Sorgen. Und letzte Woche schauten sie mal wieder bei einem kaputten Kirchenfenster vorbei, in dem sie im letzten September Bienenwaben fotografiert hatten. Diesmal fanden sie nur leere Waben, was ihre provokante Vermutung bestätigte, dass Honigbienen einen Imker brauchen um zu überleben.
Aber dass Imker ihre überwinternden Bienen vor hungrigen Grünspechten schützen müssen, wusstet ihr das? Also ich nicht. Die noch größere Überraschung war aber, dass mein liebster Begleiter zu Joghurt mit Knuspermüsli – der Akazienhonig – gar nicht von Akazien stammt, sondern eigentlich von Robinien! Es hat sich nur so eingebürgert ihn Akazienhonig zu nennen. Das kommt wohl daher, dass die Robinie auch als Scheinakazie bezeichnet wird. So was! Gelernt habe ich das, weil die Robinie als Bienenweide des Monats Mai vorgestellt wurde. Eine schöne Serie mit wunderbaren Blüten- und Bienen-Bildern (im Juni war’s die Linde, aktuell Oregano / Dost).
Einfach mal reinlesen…
Hallo Brynja,
es freut mich sehr, dass Dir unsere Blog gefällt. Danke auch für Deinen Hinweis auf die vielen völlig unbekannten Imker-Begriffe. Manchmal ist man ja betriebsblind ;-). Vielleicht habe ich ja im Winter mal Zeit für ein Glossar oder etwas ähnliches. Viele Grüße, Brigitta
Aber nicht als Kritik verstehen! Die Imker-Begriffen haben was, selbst, wenn man sie nicht gleich versteht. Allein das Wort „buckelbrütig“ ist ja schon so skurril. Wenn das im Titel eines Beitrages auftaucht wie hier, macht mich das gleich neugierig. Und im Text erklärst du dann sehr schön, was das ist, finde ich. Also, nicht dass du denkst, du müsstest mit den Fachbegriffen geizen. Ich find’s gut, so wie es ist! Auch ohne Glossar. Schließlich ist Wikipedia ja schnell befragt, wenn doch mal was unklar geblieben ist. Viele Grüße zurück… Brynja
Hallo Brynja,
keine Sorge, ich finde es nur witzig mal eine andere Perspektive zu sehen bzw. zu lesen :-). Selber fällt einem das ja gar nicht mehr auf. Viele Grüße, Brigitta