Fragile Fibulae

Nein, Hühner-Wadenbeine eignen sich nicht zum Nähen, Geierknochen dafür aber umso mehr für ’s Flöten…

Heute Mittag gab’s mal wieder knusprige Hähnchenschenkel aus dem Ofen mit leckeren Kartoffelvierteln. Und so kann ich endlich die passenden Fotos liefern zum Rätsel über den nadelförmigen Knochen bzw. zur Rätsel-Auflösung.

Das kleine, spitze Wadenbein, auch Fibula genannt, kommt zum Vorschein, wenn das Fleisch abgenagt ist. Normalerweise liegt sie ganz dicht am größeren Unterschenkelknochen, dem Tibiotarsus. Hier im Bild hab sie aber so präpariert, dass sie etwas absteht, weil es dann besser zu sehen ist. Fragile Fibulae weiterlesen

Ibu geht mal mit dem Chef reden

Mein Kleiner hat Fieber. Gestern hing er so richtig in den Seilen. Gegen Abend war er bei 39,9°C angekommen. Er hing in den Kissen und starrte nur noch glasig in den Fernseher, eine Folge nach der nächsten vom fröhlich durch’s Leben trabenden Zeichentrick-Jungen Caillou. Mehr war nicht mehr drin. Wasser, Brezeln – und Caillou.

Als er schließlich eindöste, trug ich ihn ins Bett, musste jedoch alle halbe Stunde wieder hin, weil er weinte – ein schwaches, klägliches „Ich bin so fertig“-Weinen. Zum Mitheulen. Erst nach ein bisschen Ibuprofen-Saft wurde es besser. Zurück am Computer dachte ich: Hey, darüber könnte ich doch schreiben! Wie und wo greift Ibuprofen eigentlich in das Fiebergeschehen ein? Ibu geht mal mit dem Chef reden weiterlesen

Keine ewig gültigen Wahrheiten, bitte!

Hexavac-Aufkleber in einem ImpfbuchIch musste heute an eine Situation denken, die schon ein paar Jahre her ist. Mein erster Sohn war fast ein Jahr alt. Wir waren mit anderen Baby-Müttern verabredet und eine von ihnen war sichtlich wütend: „Hast du DAS gelesen? Können sie das Zeug nicht testen BEVOR sie das unseren Kindern geben?“ Die Rede war vom Impfstoff Hexavac, der gerade vom Markt genommen worden war (Herbst 2005).

Mein Sohn hatte bis dahin schon drei Dosen des Sechsfach-Impfstoffs bekommen und deshalb war die erste Rückfrage von mir natürlich: „Wieso? Gab’s Nebenwirkungen?“ Die erregte Mutter erklärte, der Impfstoff sei mit der Begründung vom Markt genommen worden, dass der Hepatitis-B-Schutz wohl nicht lang genug wirken würde. Ich meinte: „Na, dann ist doch gut, dass sie das ersetzen. Gibt doch einen Ersatz, oder?…“ Gibt es in Form von Infanrix. Aber ich hatte ihren Punkt offensichtlich nicht verstanden. Keine ewig gültigen Wahrheiten, bitte! weiterlesen

Rätsel-Auflösung Hähnchenschenkel

Es ist Zeit für die Rätsel-Auflösung. Ich hatte letzte Woche gefragt, was das für ein kleiner, spitz zulaufender Knochen ist, auf den man beim Verspeisen eines Hähnchenschenkels unweigerlich stößt. Die Antwort, kurz und knackig: es ist das Wadenbein, auch Fibula genannt (lat. für Nadel oder Spange). Rätsel-Auflösung Hähnchenschenkel weiterlesen

Oh, elende Prokrastination…

Gestern bekam ich eine nette Mail. Neben einem Lob für meine Blog-Anfänge (danke, danke!), fand ich darin diesen Satz: „Sollte Dir mal ein Buch in die Hände fallen, das verrät, wie man erfolgreich Schreibekel therapieren kann, lass‘ es mich bitte wissen…“ Ha, wie der Zufall es will, liegt genau so ein Buch gerade auf meinem Nachttisch. Es heißt“A Writer’s Coach“ von Jack Hart (bei Amazon* kann man mal reinlesen). Ich bin erst auf S. 45 und muss sagen: Der legt den Finger auf jede Wunde! Eine heilsame Kur für jeden professionellen Prokrastinator… Oh, elende Prokrastination… weiterlesen

Warum oller Fisch stinkt

Ich hatte eine Fortsetzung der Geheimnisse des Fischfleisches versprochen, wenn es denn mal wieder auf den Tisch kommt. Gestern war es so weit, mit ein paar gebratenen Seeteufel-Schwänzen zu Gemüse-Nudeln. Ein guter Anlass, da weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte.

zugehaltene NaseWas ich nämlich im Kapitel über Fische bei McGee auch interessant fand, ist die Erklärung dafür, warum alter Fisch so erbärmlich zu stinken anfängt. Es hat wieder etwas mit den Besonderheiten des Wassers zu tun: in diesem Fall mit dem Kampf der Fischzellen gegen die Gesetze der Osmose.

Die Welt hat diesen Hang nach Ausgleich von Konzentrationsunterschieden, den man Diffusion nennt. Können nicht alle Stoffe so diffundieren wie ihre Natur sie drängt, weil etwa eine sogenannte semipermeable Membran sie hindert, dann kommt’s zur Osmose. Das heißt in der Biologie und ihren Zellen meist: Rein- oder Rausfließen von Wasser. Weder das eine noch das andere tut Zellen besonders gut.

Das Problem der Meerwasserbewohner: sie atmen und schlucken ständig Seewasser mit einem Salzgehalt von um die 3%. Ihre Zellen aber haben nur 1% Salz. Um nicht durch Osmose ihre Zellflüssigkeit ans Meer zu verlieren, füllen sie ihre Zellen mit Aminosäuren und chemischen Verwandten, den Aminen. In den unterschiedlichen Tiergruppen entstanden evolutionär jeweils etwas verschiedene Lösungen dieses ozeanischen Problems.

Krebs- und Muschel-Zellen häufen das süß schmeckende Glycin an sowie den bekannten Geschmacksverstärker Glutamat. Seefische verlassen sich eher auf das geschmacksneutrale TMAO (Trimethylaminoxid). Nach der Schlachtung wandeln Bakterien und fischeigene Enzyme das harmlose TMAO allerdings in TMA um (Trimethylamin), das für den Gestank älteren Seefisches verantwortlich ist.

Hochwasser-Watching

Eigentlich stand bei uns gestern Schwimmbad auf dem Programm. Unter anderem wegen des penetrant schönen Sonnenscheins wurde aber umdisponiert und ein sonntäglicher Familienausflug draus. Die Kinder stiegen also behelmt auf’s Fahr-bzw. Laufrad und wir stiefelten hinter ihnen her zum Sonntagsspaziergang in den Pegnitzauen.

Man hätte ahnen können, dass dieser Spaziergang eher zum Hochwasser-Watching wird. Denn zwischen Erlenstegen und Ebensee im Osten von Nürnberg, wo es uns hinzog, herrscht natürlich Landunter wie an vielen Orten im Moment. Das Flussbett der Pegnitz und der Langsee haben sich in Stromschnellen verwandelt in einem flachen See aus überfluteten Wiesen und Wegen. Hochwasser-Watching weiterlesen

Für Vorschulforscher und Weltentdecker

Felix auf Forscherreiseein Teil des Inhalts vom Experimentierkasten: Forschertagebuch, Weltkarte mit Route, Experimentierbecher, Postkarte, Aufkleber: Der beliebte Reisehase macht Experimente in aller Welt – und kleine Kartenliebhaber und Vorschulforscher machen mit.

Die Geschichten vom Kuschelhasen Felix, der auf Reisen geht und Briefe nach Hause schickt, sind bei unseren Jungs sehr beliebt. Besonders bei Autofahrten laufen die Hörspiele rauf und runter.

Seit Oktober steht hier nun auch der Kosmos-Experimentierkasten von Felix. Er verbindet kleine Erforschungen von Naturphänomenen mit der Vermittlung geografischen Wissens. Wo liegt Madagaskar? Und wie sieht die russische Flagge aus?

Auf unserer letzten Experimentierreise besuchten wir Felix‘ Forscherstation in Grönland. Auf einer Postkarte erzählt Felix über Eisberge. Im Forschertagebuch steht, wie man Eiswürfel angeln kann: Faden auf  Eiswürfel, bis 5 zählen, ziehen… geht nicht? Hmmh, dann vielleicht ein bisschen Salz auf den Faden? Ja, jetzt klappt’s.

Der kleine Forscher diktiert Mama die Ergebnisse. Wir lesen eine kleine Erklärung, warum’s mit Salz plötzlich geht. Taut an und gefriert dann wieder, mit dem Faden drin. Wunderbar! Felix‘ Postkarte bekommt die passende Briefmarke und ein weiterer Ort auf Weltkarte kriegt Besuch von dem Wollfaden, der unsere Reiseroute markiert.

Dieses Gesamtpaket ist genau richtig für den Großen. Er ist inzwischen geschickt genug um viel selbst hinzukriegen bei den Experimenten. Und noch dazu treibt ihn eine enzyklopädische  Wissenssammel-Wut. Gerade die Länderkunde hat im letzten Jahr bei uns einen Boom erlebt – dank des Eurovision Song Contest und der Fußball-WM. Die Teilnehmer beider Großveranstaltungen, ihre Ergebnisse und die Flaggen ihrer Länder beschäftigen ihn heute noch. So wunderte er sich letztens, dass ich die Flagge von Georgien nicht erkenne, die er gemalt hat. „Die waren doch beim Singwettbewerb!“ Mensch, Mama!

Felix auf Forscherreise*, Experimentierkasten, empf. ab 6 Jahren, mit Materialien für 20 Experimente, um die 25 Euro

* mit dem Sternchen kennzeichne ich Partner-Links im Text (mehr dazu im Werbe-Disclaimer)

Husten-Hausmittelchen

Hand hält Löffel mit Zwiebel-Hustensaft
Mach Aaah!

Letzte Woche wollte meine Stimme nicht mehr… krächz, krächz… wurde leiser und leiser. Dazu trieb mich der Hustenreiz regelmäßig schon um 6 Uhr aus dem Bett. Meine Schwiegermutter empfahl mir einen selbstgemachten Zwiebel-Hustensaft, der super geholfen hat. Konnte schon nach ’nem Tag wieder reden und der Schleim löste sich auch besser. Husten-Hausmittelchen weiterlesen

Ich brauche ein Klugscheißer-Update!

Der Kindergartenkumpel meines 6-jährigen fragte mich mal (nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich Biologin bin), was Biber essen. Ich dachte an die großen Nagerzähne und antwortete: „Hmmh, ich glaube Pflanzen.“ Er starrte mich entgeistert an. „Wieso weißt du das nicht. Als Tierforscherin muss man das doch wissen! Die essen doch Fische!“ Äääh? Vielleicht dachte er an Fischotter?

Aber mit diesem „Du als Biologin müsstest das doch wissen“ kriegen sie mich ja immer wieder. Auch wenn ich weiß, welche Lexikon-Meter Zoologie es allein bedeuten würde zu wissen, was alle Viecher dieser Erde fressen. Sollte ich nicht zumindest die Fragen eines 5-Jährigen zur heimischen Fauna mit einem überzeugenden Kurzvortrag beanworten können? Ich brauche ein Klugscheißer-Update! weiterlesen

Gedanken zu Wissenschaft und Gesellschaft, im Großen und ganz Kleinen