Ibu geht mal mit dem Chef reden

Mein Kleiner hat Fieber. Gestern hing er so richtig in den Seilen. Gegen Abend war er bei 39,9°C angekommen. Er hing in den Kissen und starrte nur noch glasig in den Fernseher, eine Folge nach der nächsten vom fröhlich durch’s Leben trabenden Zeichentrick-Jungen Caillou. Mehr war nicht mehr drin. Wasser, Brezeln – und Caillou.

Als er schließlich eindöste, trug ich ihn ins Bett, musste jedoch alle halbe Stunde wieder hin, weil er weinte – ein schwaches, klägliches „Ich bin so fertig“-Weinen. Zum Mitheulen. Erst nach ein bisschen Ibuprofen-Saft wurde es besser. Zurück am Computer dachte ich: Hey, darüber könnte ich doch schreiben! Wie und wo greift Ibuprofen eigentlich in das Fiebergeschehen ein?

Zwei Abende voller Fieber-Literatur später, fühl‘ ich mich in der Lage, das Ganze in aller Kürze so darzustellen: Fiebersenkend wirkt Ibuprofen, weil es im Temperatur-Regulationszentrum den Alarm abstellt. Es beruhigt die COX-Enzyme in den Gefäßwänden am Hypothalamus. Diese fahren brav die Produktion des Gewebshormons E2 zurück. Wodurch wiederum die wärmesensitiven Nerven des Hypothalamus aus ihrer Hemmung erwachen und wieder so regulieren können wie sie das gewohnt sind.

Und der Körper hört natürlich auf seinen Chef des Vegetativen da oben, den Hypothalamus, der ruft: „Mann, du bist viel zu heiß! Bring deine Hautdurchblutung auf Trab! Und willst du nicht mal ein bisschen schwitzen?“ So kommt die Temperatur schnell wieder in normalere Gefilde. Und wir alle zu ein bisschen mehr Nachtschlaf.

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