Archiv der Kategorie: Biologie im Buch

Endlich! Ein Feminismus für die Hausfrau (und die Biologin)

Ich bin damit aufgewachsen den Feminismus als wichtige zivilisatorische Errungenschaft anzusehen, auf Augenhöhe mit Demokratie, Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung. Trotzdem kann ich mich kaum noch mit dem identifizieren, was heute so unter Feminismus läuft. Als (fast) Hausfrau kann ich mit seinen Zielen nichts anfangen und als Biologin mit seinen Grundannahmen genauso wenig.

Aber gestern schöpfte ich Hoffnung, dass es doch wieder einen Feminismus geben könnte, wie ich ihn mir vorstelle. Und diese Hoffnung ereilte mich ausgerechnet bei der Lektüre von Christians Alles Evolution-Blog, wo in Sachen Feminismuskritik jeden Tag die Fetzen fliegen. Endlich! Ein Feminismus für die Hausfrau (und die Biologin) weiterlesen

Moral und die Natur des Menschen

Heute wird’s grooß und moraaaalisch in der Wissensküche. Und das Ganze in Form einer Buchrezension und der Empfehlung eines Blogs, das mich daran erinnerte sie zu schreiben.

Vorgestern entdeckte ich bei Laborjournal online nämlich zufällig, dass einer ihrer neuen, freien Autoren, Hans Zauner, auch einen Wissenschaftsblog betreibt – Panagrellus. Freu mich immer über solche Neuentdeckungen, denn es gibt gar nicht so viele deutschsprachige Biologen, die bloggen. Bin natürlich gleich hin, hab rumgestöbert und gelesen. Wer’s noch nicht kennt: schaut mal vorbei. Er sucht auch gerade Tipps, welche Naturkunde-Museen in Deutschland ein Reise wert sind.

Ich hab mir dort auch die Inspiration geholt, über ein Thema zu schreiben, dass mich schon länger beschäftigt. Kam wieder drauf über einen gedanklichen Nebenstrang in Zauners Rant über eine neue Hypothese zur evolutionären Entstehung der Menopause und der Debatte darüber. Er warnt in seinem Text nämlich nachdrücklich davor, die Erkenntnisse irgendeiner evolutionsbiologischen Studie als Entschuldigung für Macho-Allüren oder Schlimmeres zu nehmen. Zitat:

Jetzt könnte man  spekulieren, ob auch im Menschen Ansätze ähnlicher Verhaltensmechanismen genetisch angelegt sind. Aber nur besonders idiotische Machos folgern daraus, dass es deshalb ok sei, wenn ein Vater seine Stiefkinder vernachlässigt; oder dass es natürlicherweise Aufgabe der Frau sei, dem Mann rechtzeitig vor Beginn der Sportschau Pantoffeln und Bier zu bringen.

Was er da so schön anschaulich darstellt, nennt sich naturalistischer Fehlschluss. Er besagt, dass man nicht vom Sein auf’s Sollen schließen darf. So beliebt die Argumentation bei vielen Leuten auch ist: Aus der Tatsache, dass etwas in unserer Geschichte schon oft vorgekommen ist, kann man nicht ableiten, dass es erstrebenswert ist. Und wenn etwas nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Tieren zu beobachten ist (und demnach natürlich ist), folgt daraus auch nicht, dass es gut und richtig ist. Die Natur des Menschen kann keinerlei Art von moralischer Rechtfertigung liefern.

Eine interessante Ausweitung dieses Gedankens fand ich neulich in Norbert Bischofs Buch Moral: Ihre Natur, ihre Dynamik und ihr Schatten*
. Er stellt dort einen anderen Denkfehler vor, eine Art Gegenstück zum naturalistischen Fehlschluss. Er nennt ihn den moralistischen Fehlschluss. Dieser liegt vor, wenn man – quasi als Umkehrung – eine mögliche Naturgegebenheit von etwas leugnet oder von vornherein ausschließt, weil man fürchtet, etwas eigentlich Verwerfliches  sonst zu legitimieren. So nach dem Motto: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Moral und die Natur des Menschen weiterlesen

Verlosung – Die Gewinner

Blogger_schenken_LesefreudeEuch hatte ich ja für heute Abend die Ergebnisse der Verlosung versprochen. Meinen beiden Jungs hatte ich versprochen, dass sie die Gewinner ziehen dürfen. Beinahe hätte ich alle Versprechen gehalten. Ja, es hätte klappen können. Wäre es nach Verwandtenbesuch und Autofahrt nicht schon so spät gewesen, dass die Kinder im Bett auf meine Loszettel-Produktion hätten warten müssen. Über die Warterei ist der Kleine nämlich schon eingschlafen. Ich hoffe, er ist morgen nicht traurig, dass stattdessen ich die Losfee gespielt habe. Dachte, so komm ich bei der Quote der gehaltenen Versprechen zumindest auf 2 von 3… 😉 Verlosung – Die Gewinner weiterlesen

Verlosung: Mauersegler und Evolution

Blogger_schenken_LesefreudeZum morgigen Welttag des Buches werden in mehr als 1000 Blogs Bücher verlost. Und eins dieser Blogs ist – tada – die Wissensküche.

Wenn du mitmachen willst, hinterlass‘ mir in den nächsten Tagen einen Kommentar unter diesem Beitrag. Vielleicht zieh ich in einer Woche ja deinen Namen aus dem Hut und du hast bald ein schönes, neues Sachbuch für deine Kinder, Enkel oder Nichten/Neffen im Regal stehen.

Ich hatte ja schon drüber geschrieben, dass ich gerne an der Aktion Blogger schenken Lesefreude teilnehmen würde. Und auch darüber, dass es mir schwer fiel mich zu entscheiden, was ich verlosen möchte. Mich für nur EIN Buch zu entscheiden, war unmöglich. Aber nach einigen Tagen konnte ich die Unzahl der Möglichkeiten zumindest auf ZWEI reduzieren. Als Mutter und Biologin lag es zudem nahe Kinder-Sachbücher mit biologischen Themen zu nehmen.

Die zwei, für die ich mich entschieden habe, sind zwar beide von 2011, aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Ja, unterschiedlicher hätten die Bücher kaum ausfallen können. Aber gerade deshalb dürfen sie heute mal stellvertretend für viele andere tolle Bücher die Bandbreite an guten Wissensbüchern für Kinder repräsentieren. Übrigens kriegen die beiden Gewinner bei mir je ein funkelnagelneues Buch per Amazon geschickt, kein gelesenes von mir. Was nicht heißt, dass ich gebrauchte Bücher doof finde oder euch nicht zumuten will. Ich will nur meine eigenen Bücher nicht hergeben … 😉 Verlosung: Mauersegler und Evolution weiterlesen

Ein nicht so gelungenes Kinderbuch zum Thema Ei

Buchcover von "Wie passt der Elefant ins Ei?"
Leider nicht wirklich zu empfehlen…

Weil ich passend zu Ostern grad so intensiv über Eier und Eizellen schreibe, möchte ich noch ein Kinderbuch rezensieren, dass ich meinen Jungs vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt habe.

Das Buch „Wie passt der Elefant ins Ei? – Die embryonale Entwicklung der Lebewesen“ ist in der Reihe „Kleine Entdecker – Sachbilderbücher fürs erste Wissen“ von Fischer erschienen.

Um es schon mal vorwegzunehmen: Mich hat das Buch enttäuscht. Eine Kaufempfehlung gibt es  für das Buch jedenfalls nicht von mir. Ich versuch mal zu erläutern, warum. Ein nicht so gelungenes Kinderbuch zum Thema Ei weiterlesen

Dick bleiben ist gesund

Seit ich einmal morgens beim Recken und Strecken ohnmächtig wurde, bin ich gegen Diäten. Da war ich 15. Ich weiß nicht mehr, welches Diät-Regime ich da einhalten wollte, aber ich erinnere mich noch wie ich danach aussah. Als mir schwarz vor den Augen wurde, fiel ich nämlich ungebremst mit dem Gesicht auf mein Skateboard und lief danach mit einem Oberlippen-Schorf herum, der nicht nur weh tat, sondern auch noch aussah wie ein Hitler-Bärtchen.

Natürlich hab ich in den beiden Jahrzehnten seitdem trotzdem meist versucht, mich gesund zu ernähren. Aber gezügeltes, diszipliniertes Essen ist nicht mein Ding. Ich vertrage keinen offenen Kampf gegen meinen Hunger. Und ich kriege seehr schlechte Laune davon. Daher bin ich stets daran interessiert, wenn ich von berufener Stelle bestätigt kriege, dass meine ablehnende Haltung völlig gesund und vernünftig ist. Heute ist diese berufene Stelle Achim Peters mit seinem Buch Mythos Übergewicht*. Dick bleiben ist gesund weiterlesen

„Lizenz zum Essen“ – Rezension

Jenseits von Gut und Böse - Gunter Frank räumt auf mit Ernährungsmythen
Gunter Frank plädiert dafür zu essen, was einem schmeckt – jenseits von Gut und Böse

Wenn man ’ne Kleidergröße mehr hat als letzten Sommer, aber wild entschlossen ist, sich davon nicht die Laune verderben zu lassen (ja, ich rede von mir), ist hier das passende Buch: „Lizenz zum Essen“.

Hab reingelesen, es sofort gekauft und verschlungen. Ist von Gunther Frank, einem Arzt und Buchautor, der viele Leute mit Verdauungsbeschwerden und Gewichtssorgen behandelt und meint, dass dieser ganze Gesundheits-, Diät- und Fitnesswahn mehr schadet als nützt und dass nichts dran ist an den Dogmen angeblich gesunder Ernährung. Eine Wohltat dieses Buch! „Lizenz zum Essen“ – Rezension weiterlesen

Bücher für kleine Insektenfreunde

Ich bin froh, dass meine Freundin mich letztes Jahr nach Insektenbüchern für ihren naturbegeisterten 4-Jährigen fragte. Sonst hätte es vielleicht noch etwas gedauert bis ich gemerkt hätte, dass bei uns zu dem Thema nur Bestimmungsbücher und die Raupe Nimmersatt rumstanden. So aber stöberte ich herum und stieß auf Anne Möllers tolle Bücher. Sie zeichnet und schreibt Kindersachbücher, die mich begeistern. Als Vorlesebücher sind sie zwar erst was ab dem Vorschulalter, aber 4-Jährige haben schon Spaß an den Bildern und kurzen Erklärungen davon, was man sieht. Bücher für kleine Insektenfreunde weiterlesen

Benny Blu Lernbücher – Rezension

Wir sind eine Sachbuch-Familie. Statt Gutenacht-GESCHICHTE gibt es oft eher ein Gutenacht-SACHBUCH zum Zubettgehen vorgelesen. Am liebsten welche, die so sind wie die „Sendung mit der Maus“, bei der auch Mama und Papa manchmal noch was dazulernen …

Auf unsere Tour zur Ostsee kamen diesmal die neuen Benny Blu-Bücher* mit, die ich hier schon erwähnte. Sie sind etwas größer als Pixi-Bücher und es gibt eine sehr große Themenauswahl. Benny Blu Lernbücher – Rezension weiterlesen

Wissensbücher für den Urlaub

Bei uns wird (fast) jeden Abend eine Gutenacht-Geschichte serviert, für jeden der Jungs eine. Nach dem Zähneputzen heißt es: „Such‘ dir mal ein Buch aus!“ Das machen wir im Urlaub natürlich auch. Wenn wir mal für ein paar Tage zu den Großeltern fahren, greife ich vorher einfach mal beherzt in die Kiste mit Pixi-Büchern. Man will ja keine großen oder gar gebundene Bücher durch die Republik karren. Aber manchmal will man ja auch mal was Neues. Wissensbücher für den Urlaub weiterlesen