„Was? Ich soll ein Hotel für meine Feinde bauen?“ – oder: Drohen durch das Insektenhotel schmerzhafte Stiche? – Insektenhotel (1)

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Steigt durch ein Insektenhotel im Garten die Gefahr gestochen zu werden?

Meine Jungs (8 und 11) hatten leider schon oft das Pech von Bienen oder Wespen gestochen zu werden. Daher erntete ich erstmal nicht gerade begeisterte Reaktionen,  als ich sie für den Zusammenbau eines Insektenhotels gewinnen wollte.

Insektennester – nein danke?

„Was? Ich soll ein Hotel für unsere Feinde bauen?“, rief mein Großer sogar. Eine Nisthilfe in unserem Garten erschien ihm eine geradezu gefährliche Idee, hatte ihn doch letztens eine Wespe gestochen, weil sie ihr Nest verteidigen wollte. Und sie hatte ihn nicht nur ein- sondern gleich zweimal erwischt – in Hand und Ohr.

Tatsächlich hätte auch ich keinerlei Interesse daran, Nester von staatenbildenden Honigbienen oder Wespen im Garten zu haben, mit deren Stacheln und Giften er und sein Bruder schon reichlich Bekanntschaft machen „durften“. Aber ich konnte ihn überzeugen, dass die allein lebenden Arten, die im Insektenhotel nisten, in dieser Hinsicht keine Gefahr sind.

Keine Nest-Verteidigung bei solitären Arten

Denn Wildbienen- und -Wespen sind anders. Bei ihnen baut sich jedes Weibchen kleine, eigene Nester. Und diese werden nicht verteidigt. Selbst wenn man ihnen bei Eiablage und Nestbau ganz nahe kommt, reagieren sie nicht aggressiv.

Wie friedlich diese solitär lebenden Arten sind, konnten wir auf der Terrasse unserer letzten Wohnung selbst erleben. Vor zwei Jahren hatte ich auch bei web.de und co. darüber gebloggt, dass Wildbienen in den vorgebohrten Löchern eines Ikea-Regals nisteten. Der entspannte Beobachtungsspaß, den sie mir damals beschert haben, ist der Grund, warum ich solchen Wildbienen nun auch im neuen Garten eine Nisthilfe bieten möchte.

Mauerbiene vor einem Loch des Ikea-Regals auf unserer letzten Terrasse
Wildbiene auf der Suche nach einem Ort zum Bau ihres Nestes

Aber wegen der vielen schlechten Erfahrungen mit Stichen in den letzten Jahren, musste ich dafür etwas Überzeugungsarbeit leisten. Zum Glück ist das gar nicht schwer.

Nicht vom Essen angelockt

Denn die Tiere, die im Insektenhotel nisten werden, werden auch überhaupt kein Interesse an dem Kuchen auf unserem Teller oder dem Malzbier in den Gläsern meiner Kinder haben. Auf dem Speiseplan der Wildbienen stehen nur Nektar und Pollen. Und Grabwespen erbeuten zudem andere Insekten und legen sie ihrem Nachwuchs als Vorrat ins Nest. Auf unseren Tisch werden keine von ihnen kommen.

Daher ist die Wahrscheinlichkeit auch sehr gering, dass es mit den neuen Gartenbewohner zu Situationen kommt wie die, in der mein Kleiner in den Ferien gestochen wurde. Eine Wespe hatte sich unter sein T-Shirt verirrt und ihn in den Bauch gestochen. Wahrscheinlich – so vermute ich – war sie durch das süße Getränk in seiner Hand angelockt worden.

Nackter Fuß im blühenden Klee?

So bleibt eigentlich nur ein Szenario übrig, in dem die neuen Gartenbewohner stechen könnten: Wenn wir mit nackten Füßen auf sie drauf treten. Das passiert – wie bei den Honigbienen – aber vor allem dann, wenn im Rasen etwas blüht. Vor allem auf Wiesen mit viel Klee ist uns das nun schon öfter passiert. Auch diesen Sommer erwischte es den Kleinen mal wieder. Diesmal schwoll sein Fuß danach sogar für drei Tage so an, dass er nicht zur Schule gehen konnte.

Fliegende Honigbiene in einem Rasen mit Klee und Gänseblümchen
Bienenstiche holt man sich am ehesten mit nackten Füßen auf einer blühenden Wiese

Da wir im neuen Garten aber erst letztes Jahr frisch Rollrasen gelegt haben, gibt es bei uns (noch) keine blühenden Pflanzen im Rasen. Das verringert die Gefahr von Stichen nochmals – egal ob durch Honigbienen oder Wildbienen. Von den Wildbienen heißt es zudem, dass ihr Stich harmloser sei. Bei einigen ist der Stachel wohl sogar so schwach ausgebildet, dass er gar nicht durch die menschliche Haut dringen kann.

Fazit

Nein, durch das neue Insektenhotel wird es nicht zu mehr Stichen kommen. Wenn überhaupt, werden es auch weiterhin normale Wespen und Honigbienen sein, mit denen schmerzhafte Zusammentreffen zu befürchten sind.

Dies ist der erste Teil einer kleinen Serie zum Thema Insektenhotel

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2 Gedanken zu „„Was? Ich soll ein Hotel für meine Feinde bauen?“ – oder: Drohen durch das Insektenhotel schmerzhafte Stiche? – Insektenhotel (1)“

  1. Leider stimmt der Artikel nicht ganz.
    In unserem Insektenhotel wollen immer wieder Staatenbildende Wespen einziehen. Bauen auch fleisig größere Brutgebilde von außen.

    1. Oh, tut mir leid, dass Sie da Probleme haben. Bei uns gab’s Wespennester bisher nur im Gartenschrank und in einem Nistkasten, also an Orten, die einen gewissen Schutz bieten vorm Wetter und Zugriff von außen. Zumindest unser Typ Insektenhotel scheint die Wespen in der Hinsicht aber nicht anzusprechen. Gibt es bei Ihrem Insektenhotel vielleicht größere Hohlräume innen? Oder hängt es an besonders geschützter Stelle?

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