Jetzt ist einer der zwei Zeiträume, die sich für die Reinigung von Nistkästen für Vögel am besten eignet. Und so habe ich die Gelegenheit genutzt… und vor lauter Entzückung über das gefundene Nest gleich noch weitere Kästen bestellt.
Im Spätsommer ist die Nistzeit für alle Vögel vorbei, aber der Nistkasten ist auch noch nicht von möglichen Wintergästen genutzt, die Unterschlupf suchen.
Ich hätte das alte Nest zwar auch noch im Februar entfernen können, kurz vor der nächsten Brusaison, aber da die Kohlmeisen-„Vormieter“ in diesem Jahr schon Ende Februar eingezogen waren, wollte ich auf Nummer sicher gehen und den Kasten lieber gleich für die nächste Vogelfamilie fertig machen.
Warum und wie reinigen?
Da Vögel sich mit ganz wenigen Ausnahmen jedes Mal neue Nester bauen, sollten alte Nester entfernt werden. Erstens, weil sonst die neuen Brutgäste auf die alten Nester raufbauen und dann jede Generation weniger Platz hat im Kasten wegen des wachsenden Nesterberges unter ihnen. Zweitens, weil sich in den alten Nestern Vogelparasiten halten und die nächsten Gäste befallen können.
Ich habe nach der Entfernung des alten Nestes nur mit dem Pinsel etwas durchgefegt. Manche nehmen noch heißes Wasser und spülen damit aus oder stopfen eine Zeitungspapierseite rein und lassen sie kontrolliert abbrennen, aber das erschien mir übertrieben. Zumindest bei einem noch so neuen Nistkasten.
Überprüfen des Bruterfolgs
Das Reinigen des Nistkastens hatte den netten Nebeneffekt, dass ich gleich meine Neugier befriedigen und mir mal das Nest der diesjährigen Kohlmeisen-Brutgäste anschauen konnte. Sie haben es aus viel Moos, weichen Pflanzenstielen und Tierhaaren gewoben und drin lagen noch die Schalen eines winziges Ei, aus dem ihr Meisen-Küken geschlüpft war.
Ein zwar bescheidener aber mich trotzdem begeisternder erster Bruterfolg im neuen, eigenen Garten!
Noch mehr Kästen
Ja, die Entzückung war sogar so groß, dass ich gleich noch mehr Nistkästen bestellen musste. Denn die Zeit zum Reinigen ist natürlich auch eine gute Zeit um neue Kästen aufzuhängen. Da ich mit dem jetzigen Kasten von Schwegler zufrieden bin, habe ich wieder solche aus Holzbeton bestellt. Die sind atmungsaktiv und machen ein gutes Brutklima, sind aber zugleich unverwüstlich.
Der Nistkasten, den wir haben, ist einer mit 32 mm Einflugloch*. Daher habe ich jetzt zur Ergänzung noch einen mit einem kleinere Einflugloch (26 mm)* gekauft (kann ja sein, dass mal eine Blaumeise bei mir eine Familie gründen möchte) und zusätzlich einen in Halbhöhlen-Form*, weil ich auch gerne die hier öfter rumfliegenden Hausrotschwänze und Bachstelzen zum Brüten bei mir überreden will.
Weil alle drei Kästen fern von Katzen- und Marderzugriff oben vom Balkon hängen werden, müssen sie auch keinen Extraschutz gegen diese Nesträuber haben.