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Das Ei: Ursprung allen Lebens – eine Buch-Rezension – Biologie des Hühnereies (5)

BuchcoverHier noch die Rezension des Buches, das ich diesmal beim Rätsel des Monats verlose:

Beim Durchblättern von Monika Offenbergers Buch über die Biologie des Eies war ich noch etwas skeptisch. Viele tolle Fotos versprachen eine breite Themenvielfalt. Damit aber aus dieser Vielfalt ein lesenswertes Buch entsteht, dachte ich, würde es einen roten Faden besonderer Dicke brauchen.

Zu meiner Freude liefert die Autorin genau den. Denn die Biologin und Wissenschaftsjournalistin hat in „Das Ei: Ursprung allen Lebens“ nicht nur eine Fülle von Daten und Fakten zusammengetragen, sondern erzählt eine Geschichte – eine Wissenschaftsgeschichte im zweifachen Wortsinn. Das Ei: Ursprung allen Lebens – eine Buch-Rezension – Biologie des Hühnereies (5) weiterlesen

Die Blüten der Sentimentalität

Dieser Text erschien im April 2014 im gemeinsamen Nachrichten-Portal von web.de, gmx und 1&1. Weil der Blogbereich dort jedoch im April 2018 eingestellt wurde, gibt es den Beitrag jetzt hier im Volltext (vorher waren hier nur Teaser und Link).

Buschwindröschen1

Ich habe ein Faible für zarte Frühlingsblumen. Zumindest seit ich Mutter bin. Auch dieses Jahr musste ich mich wieder für sie zum Affen machen. Denn die Kamera zeigt ihre elegante Schönheit erst, wenn sie ganz nah dran ist.

Es muss was mit dem Muttersein zu tun haben. Nach meiner  Beobachtung wird im Hirn von Babymamas irreversibel etwas so
umgebaut, dass dann selbst die Sprödesten und Burschikosesten heimlich seufzen vor Wonne, wenn süße Tierbabys im Fernsehen gezeigt werden. Mein Hirn jedenfalls haben die Hormone von zwei Schwangerschaften so auf Hingabe an das Kleine und
Schutzbedürftige gebürstet, dass jetzt sogar die Zartheit der Frühlingsblumen mich im Herzen rührt.

Wenn man als Kind Regenwürmer und Kellerasseln gesammelt hat und seine Zeit als Jugendliche und junge Erwachsene damit verbracht hat, abwechselnd möglichst locker oder möglichst morbide rüberzukommen, ist diese einsetzende Sentimentalität natürlich einigermaßen schockierend. Da ich jetzt aber fast zehn Jahre Zeit hatte, mich daran zu gewöhnen und meine Pubertät nun auch lang genug her ist, wage ich es, damit aufzuhören, diese Anwandlungen zu verstecken.

Neuerdings ist also jegliche Scham über Bord geworfen und ich krieche im Frühjahr sogar bäuchlings auf der Erde herum, um die
Schönheit der kleinen Blümchen mit der Kamera einzufangen. Besonders haben es mir diejenigen Pflanzen angetan, die ihre kurze Zeit zu Füßen der Bäume nutzen, bevor diese austreiben und den Boden unter sich wieder verschatten.

Dieses Jahr war es das Buschwindröschen, das mich dazu brachte, mich auf den Waldboden zu werfen. Zur Erheiterung der Verwandtschaft übrigens, die meinte, ich sei richtig getarnt gewesen mit meiner langen, braunen Jacke.

Letztes Jahr war es ein anderer Favorit von mir, der zart-lila Lerchensporn, der mich zu fotografischem Ehrgeiz trieb.
Gemeinsam haben die beiden, dass sie von Weitem mehr als unscheinbar sind. Das sprichwörtliche Mauerblümchen. Aber von Nahem! …
Ach… *seufz*…. *Kopf-auf-die-Seite-leg*

Rätsel des Monats: Kein Teich mehr für den Nachwuchs

grünes_Ei_mit_Augen1
So ein Hühnerei kann man sich bunt bemalt in Zweige hängen (hier als Frosch verkleidet). Man kann es aber auch zum Anlass nehmen, mal in der Evolutionsgeschichte zu graben.

„Stell‘ dir mal vor“, meinte ich nach dem Mittagessen zu meinem Großen (9),“du und dein Bruder wäret nicht in meinem Bauch gewachsen, sondern als Kaulquappen in einem Teich groß geworden.“ Er schrie lachend auf und knurrte mich schief grinsend an, weil er dachte, ich würde ihn aufziehen wollen (so wie ich das manchmal tue, wenn ich ihn „süß“ nenne, als Rache für kleinere Ärgereien seinerseits).

Schnell klärte ich ihn auf, dass es mir diesmal nicht ums Necken ging, sondern um meine Schreibpläne für den Tag: „Ich brauch‘ noch was für das Rätsel des Monats und die Frage soll sich irgendwie darum drehen, warum wir im Gegensatz zum Frosch keinen Teich für unseren Nachwuchs brauchen.“ „Ach soooo!“, er entspannte sich und ließ mich erzählen, was ich mir überlegt hatte. Rätsel des Monats: Kein Teich mehr für den Nachwuchs weiterlesen

Warum sind Hebammen plötzlich so ein Risiko für die Versicherer?

Dieser Text erschien im März 2014 im gemeinsamen Nachrichten-Portal von web.de, gmx und 1&1. Weil der Blogbereich dort jedoch im April 2018 eingestellt wurde, gibt es den Beitrag jetzt hier im Volltext (vorher waren hier nur Teaser und Link).

Zwei Frauen halten ein Transparent mit der Aufschrift "Wir brauchen Hebammen"

Demo am 8.3.14 in NürnbergMich wühlt gerade etwas sehr auf. Ja, es hat mich sogar auf die Straße getrieben. Zum Demonstrieren. Wer Nachrichten verfolgt, hat von dem Grund sicher schon gehört: Der Hebammen-Beruf geht vor die Hunde. Und das nicht erst seit gestern, sondern schon seit Jahren.

Die explodierenden Beiträge zur Berufshaftpflicht entziehen den eh schon gering verdienenden Hebammen Stück für Stück die
Existenzgrundlage. Jetzt kündigen Versicherungsgesellschaften an, sogar ganz aus dem Geschäft auszusteigen und einfach gar keine Haftpflicht für Hebammen mehr anzubieten. Zu viel Risiko.

Über die Konsequenzen wird viel geschrieben und über die muss auch berichtet werden. Denn all die wertvolle Hebammenarbeit, von der ich vor neun und vor sechs Jahren noch profitieren konnte, als meine beiden Kinder geboren wurden, steht entweder auf dem Spiel
oder ist – noch schlimmer – schon längst unter die Räder gekommen.

Wofür es aus meiner Sicht aber bisher noch viel zu wenig Aufmerksamkeit gibt, ist die Ursache dieser Hebammen-Misere. Wer meint, die Beiträge der Haftpflicht steigen, weil so viel Schlimmes passiert bei Geburten, der irrt. Nie in der Geschichte der Menschheit war Kinderkriegen sicherer als heute in den industrialisierten Ländern. Und zwar nachgewiesenermaßen unabhängig vom Geburtsort.

Aber natürlich gibt es auch heute keine 100-prozentige Sicherheit. Weder zu Hause noch in der Klinik. Leider geht nicht immer alles gut. Und für die Betroffenen sind diese Ereignisse dann – egal wie selten – immer tragisch. Sehr tragisch. Da hat sich im Vergleich zu früher nichts geändert.

Geändert hat sich aber, wie Eltern und Gesellschaft darauf reagieren. Und dieser veränderte Umgang zeigt sich in den Gerichtssälen unserer Republik. Und zwar in den  schwindelerregenden Summen, die inzwischen im Schadensfall ausgezahlt werden.

Ich mache den Eltern keinen Vorwurf. Wenn einem meiner Kinder während der Geburt etwas passiert wäre wegen eines Fehlers der
Geburtshelfer, hätte ich wohl auch geklagt.

Ich mache auch den Anwälten und Richtern keinen Vorwurf. Sie helfen den Eltern, ihre Ansprüche auf Schmerzensgeld und
Pflegeaufwand einzuklagen. Damit das Kind bis zu seinem Lebensende versorgt ist.

Ich mache auch Krankenkassen und Rentenkassen keinen Vorwurf, denn auch sie haben laut Gesetz das Recht, den Verursacher für all
ihre Mehrkosten mit diesem Kind in Regress zu nehmen.

Wem ich aber einen Vorwurf mache, ist der Politik. Sie schaut nicht nur seit Jahrzehnten zu, wie es mit den Schadenssummen in den
Klagen der Eltern steil bergauf geht, sondern erlaubt es den Sozialversicherungen, der Geburtshilfe noch mehr Last aufzubürden. All die berechtigten Ansprüche an Hebammen, Ärzten und Kliniken, die Mist gebaut haben, klingen vielleicht gerecht, wenn man nur die Verursacher anschaut. Dann vergisst man aber, wer die gigantischen Schadenssummen am Ende zahlt: die Gemeinschaft aller in der Geburtshilfe Tätigen, die auf eine Haftpflichtversicherung angewiesen sind.

Zwar sind es nur ganz wenige Gerichtsprozesse. Aber sie machen allen, die mit Schwangeren beruflich zu tun haben, eine Heidenangst. Und wer denkt, dass diese Angst qualitätssteigernd wirkt, der irrt wieder. Ich verstehe erst im Rückblick, durch das Einlesen in die ganze Problematik, einige Situationen in meinen Schwangerschaften besser. Aber damals! Was habe ich mich geärgert über den Krankengymnasten, der mich wegschickte mit meinem eingeklemmten Nerv, mit der Aussage, er behandle grundsätzlich keine Schwangeren. Was habe ich mich gewundert, über die mühsam verkniffene Angst in den Augen von Ärzten bei manchen Entscheidungen. Was habe ich gestaunt, wie die Hebamme es schafft, unter der Geburt alles zu notieren, was passiert, obwohl es dafür in manchen Situationen nun wirklich nicht die Zeit gibt.

Ist das alles qualitätssteigernd? Wohl kaum. Und wenn durch die Millionensummen im Schadensfall die Haftpflichtbeiträge aller
Beteiligten steigen, dann sinkt die Qualität zusätzlich. Denn wie reagieren die Einzelnen, wenn der Gewinn sinkt, den sie mit ihrer
Tätigkeit erzielen können? Manche nehmen es frustriert hin, andere steigen aus. Wieder andere versuchen, zusätzliche
Einkommensquellen zu erschließen oder schlicht mehr zu arbeiten. Nichts davon fördert das eigentliche Ziel: die bestmögliche
Versorgung von Mutter und Kind.

Liebe Politiker, es gibt jetzt schon viel zu lange ein allgemeines Haftpflicht-Problem in der Medizin und dort vor allem in der
Geburtshilfe. Und dieses Problem gefährdet inzwischen massiv die flächendeckende Versorgung von Schwangeren. Die freiberuflichen
Hebammen haben als erste aufgeschrien, weil sie durch ihren geringen Verdienst das schwächste Glied in der Kette sind. Aber sie sind zugleich nach meiner Erfahrung eine wirklich tragende Säule. Ich will mir daher nicht ausmalen, was alles Schlimmes passiert, wenn sie nicht mehr mit ihren erfahrenen und wachsamen Augen alles vor, während und nach den Geburten begleiten. Es ist allerhöchste Zeit, gegenzusteuern!

Mein Interview mit dem Verhaltensforscher Norbert Sachser

Prof_Sachser
Foto: AG Sachser, Uni Münster

Vor mehr als zehn Jahren, am Ende meines Bio-Studiums, hielt der Verhaltensforscher Norbert Sachser an meiner Uni in Erlangen einen Vortrag über die Ergebnisse seiner Arbeitsgruppe in Münster. Dieser Vortrag hat mich damals sehr beeindruckt. Er berichtete darüber, was er mit seinen Kollegen über den Einfluss der sozialen Umwelt auf das Verhalten von Meerschweinchen rausgefunden hatte.

So hatten sie unter anderem zeigen können, dass Meerschweinchen sich anders verhielten, je nachdem in welcher sozialen Umwelt ihre Mütter gelebt hatten, wenn sie mit ihnen trächtig waren. Hatten die Meerschweinchen-Mütter Stress gehabt in der Trächtigkeit, merkte man das ihrem Nachwuchs später an. Wobei der Effekt auch vom Geschlecht der Jungen abhing. Die Töchter der gestressten Mütter wurden durch den pränatalen Einfluss im späteren Leben maskuliner, ihre Söhner dagegen infantiler.

Mäuse
Foto: AG Sachser, Uni Münster

Am Ende des Vortrags erzählte Sachser damals, dass er Fragestellungen wie diese nun ausweiten wolle auf die Genetik. Und dass er mit seiner Arbeitsgruppe gerade dabei sei, Versuche an genetisch veränderten Mäusen zu entwickeln, die zeigen sollen, wie sich Einflüsse der sozialen Umwelt vor verschiedenen genetischen Hintergründen auf das Verhalten auswirken.

Fürs Laborjournal, einem Magazin für Molekularbiologen, habe ich mit ihm nun über die Erkenntnisse gesprochen, die diese Maus-Studien zu Gen-Umwelt-Interaktionen in den letzten Jahren brachten. Das für mich auch wieder hochinteressante Interview ist in der aktuellen Printausgabe auf S. 28 erschienen. Auf der Wissensküche-Seite mit meinen journalistischen Texten gibt’s das Sachser-Interview auch als PDF.

So beginnt der Artikel:

Dynamische Dreierbeziehung

In der guten alten Debatte „Nature versus Nurture“ sind die Zeiten des Entweder-Oder endgültig vorbei. Der Münsteraner Verhaltensforscher Norbert Sachser berichtet über seine Forschung zu Gen-Umwelt-Interaktionen – und einiges mehr: Wie gerade ein neues Verständnis von Verhalten entsteht; wie sich Umwelt und genetische Faktoren gegenseitig beeinflussen; warum die Rede von Risiko-Genen in die Irre führt; und auf welche Weise Tierstudien den Blick auf menschliche Erkrankungen verändern. -> Zum PDF des Interviews.

Oster-Geschenk-Tipps (3) – für wissbegierige Deko-Queens und -Kings

Für die, die Ostern kleinere und größere Kinder zu beschenken haben, hatte ich ja schon ein paar Ideen vorgestellt. Hier folgen noch ein paar Inspirationen für erwachsene Gehirne sowie den von ihnen zu dekorierenden Wohnraum. So könnte aus dem Weidenkranz, den Eiern und den Perlhuhn-Federn in den Händen einer Deko-Queen ein hübscher Türkranz werden (etwa mit Hilfe von einer Heißklebe-Pistole, etwas Grün und bunten Bändern).

Damit aber nicht nur dem Auge geschmeichelt wird, sondern auch dem Wissensdurst nachgegeben werden kann, gibt’s rund um die Eier- und Hühner-Biologie noch ein paar empfehlenswerte Bücher dazu. Zum Verschenken oder Selber-Behalten.

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Oster-Geschenk-Tipps (2)

Nachdem ich schon für die kleineren Kinder ein virtuelles Schaufenster eingerichtet habe, kriegen heute die etwas größeren Kinder ihr eigenes. Hier kommt, was mich beim Stöbern letztens noch so alles inspiriert hat. Wie gewohnt hat einiges mit Biologie zu tun, aber diesmal wollte ich meine Bio-Geschenk-Tipps mal als Teil einer bunten Mischung präsentieren.

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Goethes Frühlingsschwelgen

 

Erst Gummibärchen und dann der kleine Pieks?

Dieser Text erschien im März 2014 im gemeinsamen Nachrichten-Portal von web.de, gmx und 1&1. Weil der Blogbereich dort jedoch im April 2018 eingestellt wurde, gibt es den Beitrag jetzt hier im Volltext (vorher waren hier nur Teaser und Link).

Gummibaerchen-Narkose2

Bei unserem Kinderarzt gibt’s nach der Untersuchung immer eine knusprige Mini-Brezel für’s Kind. Natürlich nur für die Älteren. Babys kriegen noch nichts. Laut neuerer Forschung könnten aber gerade Säuglinge am eindeutigsten von einem Leckerli bei unangenehmen Arzt-Prozeduren profitieren. Allerdings muss es dafür Zucker enthalten und es muss vor der Spritze gegeben werden. Dann reduziert es effektiv ihre Schmerzen.

Im Blog des Kinderdoc entstand letztens eine Debatte über Sinn und Unsinn von Mitgebseln beim Kinderarzt. Er wollte per Umfrage wissen, ob Eltern es gut finden, wenn die Kinder nach der Behandlung etwas Kleines geschenkt kriegen, und wenn ja, was es ihrer Meinung nach geben sollte: Lieber kleine Geschenke? Oder was Essbares?

In den über 150 Kommentaren des Beitrags wurde das Für und Wider der Mitgebsel ausgiebig diskutiert. Sind sie ein schönes Ritual? Taugen sie als Trost bei Schmerzen? Sollte man sie als Belohnung für Wohlverhalten während er Behandlung einsetzen? Wie bei diesen Fragen zu erwarten, ging es heiß her. So fanden manche Süßes ok, aber verachteten den Mini-Spielzeug-Schrott. Bei den Anderen war es genau umgekehrt.

Gar nicht Thema in der Diskussion war aber, dass es das Mitgebsel beim Arzt stets erst nach der Behandlung gibt. Nur eine einzige Mutter berichtete in einem Kommentar, ihre Ärztin wende beim Impfen „die Gummibärchen-Narkose“ an, worunter ich verstehe, dass ihr Kind vor der Spritze etwas Süßes bekommt.

An diese „Gummibärchen-Narkose“ musste ich sofort denken als ich in einem englischsprachigen Blog von Cochrane einen Bericht über verschiedene systematische Reviews las, die Alternativen zu Schmerzmitteln untersucht hatten. Eine dieser medizinischen Übersichtsarbeit konnte bestätigen, dass Zucker bei Babys nachweisbar schmerzstillend wirkt, wenn er vor einer unangenehmen Behandlung verabreicht wird.

Cochrane Reviews gelten als besonders vertrauenswürdige Quelle für Therapie-Entscheidungen. Sie werden von einem unabhängigen Netz von Forschern und Ärzten herausgegeben, die alle verfügbaren Infos zu einer bestimmten medizinischen Therapie einordnen und zusammenfassen.

Der Effekt der Schmerzstillung durch Zucker kann übrigens nicht mit der Ablenkung erklärt werden, die mit der Gabe verbunden ist. Denn erstens wurde der Zucker ein paar Minuten vor der Behandlung gegeben. Und zweitens funktionierte das Geben von Flaschenmilch oder Wasser wenig bis gar nicht. Nur Zucker und Muttermilch (die ja ebenfalls sehr süß ist) reduzierten die Schmerzbekundungen des Babys eindeutig.

Andere Reviews zeigen, dass auch andere Maßnahmen vor der Prozedur den Schmerz reduzieren, wie direkter Hautkontakt mit der Bezugsperson oder auch das Saugen-Lassen an einem Schnuller.

Die Ergebnisse decken sich mit meiner eigenen Erfahrung. Die erste schmerzhafte Prozedur, die meine Kinder jeweils über sich ergehen lassen mussten, war die Blutabnahme an einem der ersten Tage nach der Geburt – für den Standard-Test auf angeborene Stoffwechselstörungen.

Meinen inzwischen 9-Jährigen Großen hatte ich damals „nur“ auf dem Arm als die Hebamme ihm in die Ferse piekste um das Blut abzunehmen. Er zuckte stark zusammen und schrie dann wie noch nie zuvor. Drei Jahre später – beim zweiten Kind – hatte ich eine Hebamme, die einen Trick kannte. Sie bat mich den Kleinen zu stillen. Und wenn ich mich recht erinnere, hat er nur einmal kurz „Äh“ gemacht als der Pieks kam. Dann nuckelte er weiter.

Ob die Forschungsergebnisse von Schmerzstillung durch Zucker auch auf größere Kinder übertragbar ist, konnte noch nicht geklärt werden. Sollte sich aber herausstellen, dass der Effekt auch hier nachweisbar ist, würden meine Kinder bei ihren Impf-Terminen vielleicht zukünftig gleich mit Gummibärchen begrüßt werden, statt erst danach Brezeln abzustauben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie gegen eine solche Änderung nichts einzuwenden hätten…

Oster-Geschenk-Tipps (1)

Ich war heute mal stöbern, was ich meinen Jungs dieses Jahr so ins Osternest legen könnte. Dabei bin ich über so viele nette, kleine Geschenke gestolpert, dass ich die unmöglich alle alleine kaufen kann… 😉 Hier also mal zur Abwechslung ein virtuelles Schaufenster der Ostergeschenk-Inspirationen. Ich hab für allerlei Zielgruppen was gefunden und fang heute einfach mal mit den Sachen für kleinere Kinder an. Die Bilder sind Werbelinks und führen zu Amazon.

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Zum Rasseln

Für den Kaufmannsladen

Zum Puzzeln

Rätsel-Auflösung: Wo ist der Biberdamm?

Biberspuren2Ich freu mich immer, wenn ich durch das Rätsel mal was den einen oder anderen Leser der Wissensküche kennen lerne, z.B. Matthias aus Ostbrandenburg, der diesmal gewonnen hat. Herzlichen Glückwunsch noch mal!

Er schrieb mir, dass er in einer sehr wasserreichen Gegend wohnt, in der es immer Restpopulationen von Bibern gab. In den letzten Jahren hätten sie sich schön entwickelt, berichtet er, so dass er oft Spuren von ihnen sieht, wenn er mit seinen zwei Hunden unterwegs ist.

Dass er weiß, wann und warum Biber ihre Dämme bauen, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit: „Sollte ja eigentlich Allgemeinbildung sein. Zumindest hatten wir sowas im Heimatkundeuntericht gehabt. Ist aber lange her!“ Rätsel-Auflösung: Wo ist der Biberdamm? weiterlesen