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Ein nicht so gelungenes Kinderbuch zum Thema Ei

Buchcover von "Wie passt der Elefant ins Ei?"
Leider nicht wirklich zu empfehlen…

Weil ich passend zu Ostern grad so intensiv über Eier und Eizellen schreibe, möchte ich noch ein Kinderbuch rezensieren, dass ich meinen Jungs vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt habe.

Das Buch „Wie passt der Elefant ins Ei? – Die embryonale Entwicklung der Lebewesen“ ist in der Reihe „Kleine Entdecker – Sachbilderbücher fürs erste Wissen“ von Fischer erschienen.

Um es schon mal vorwegzunehmen: Mich hat das Buch enttäuscht. Eine Kaufempfehlung gibt es  für das Buch jedenfalls nicht von mir. Ich versuch mal zu erläutern, warum. Ein nicht so gelungenes Kinderbuch zum Thema Ei weiterlesen

Biologie des Hühnereies (2) – Keimfleck und Befruchtung

Aufgeschlagenes Ei mit deutlich erkennbarem Keimfleck
In dem weißen Keimfleck auf dem Eigelb befindet sich der Zellkern der Hühner-Eizelle.

Gestern bzw. heute nacht hab ich ja mein Rätsel der Woche aufgelöst, wobei sich das Eigelb als nichts anderes als die Eizelle des Huhns geoutet hat – als eine riesige, mit Vorratsdotter aufgepumpte Eizelle.

Weil ja immer noch Ostern ist und ich Zeit und Lust habe, möchte ich heute als Fortsetzung noch etwas über den kleinen weißen Punkt erzählen, den man auf jedem dieser Riesen-Eizellen sehen kann: den Keimfleck. In ihm befindet sich das, was wir im Innern jeder Zelle erwarten: der Zellkern.

Will man, dass aus Eiern Küken schlüpfen, muss dieser Zellkern mit dem Zellkern eines Spermiums verschmelzen. Klar, dass man dazu einen Hahn an der Sache beteiligen muss (was keineswegs selbstverständlich ist, weil Hühner auch ohne Hähne Eier legen, wie man an den Produzentinnen unserer Supermarkt-Eier sehen kann). Und seine Spermien sollten natürlich an diesen Keimfleck herankommen können. Biologie des Hühnereies (2) – Keimfleck und Befruchtung weiterlesen

Rätsel-Auflösung: Was am Ei ist eigentlich die Zelle? – Biologie des Hühnereies (1)

Buntes Osterei an blühenden Zweigen
Nein, in dieser Eierschale ist keine Zelle mehr drin …

Meine Rätselfrage der Woche war:

Was am Hühnerei ist eigentlich die Zelle?

Die Antwort ist:  Die Eizelle des Huhns ist… das Eigelb.

Auch die Hühner-Eizelle startet klein. Im Eierstock. Bei der Reifung aber wächst und wächst sie, weil sie mit Dotter vollgestopft wird bis zum Abwinken. Sie wird größer und größer, gelber und gelber. Bis zum Eisprung. Dann platzt der Follikel und entlässt die zur Dotterkugel gereifte Eizelle in Richtung Eileiter. Rätsel-Auflösung: Was am Ei ist eigentlich die Zelle? – Biologie des Hühnereies (1) weiterlesen

Rätsel der Woche: Was am Ei ist eigentlich die Zelle?

Ei1Ich habe ein Rätsel der Woche für euch, das ganz wunderbar in die Zeit passt. Denn auch wenn es sich noch immer wie Winter anfühlt und auch meine Kinder anfangen wieder Weihnachtslieder zu singen (ja, wirklich), ist das heranrollende Fest doch Ostern mit all seinen Ritualen rund ums Ei.

Das Hühnerei ist ein so alltägliches Nahrungsmittel, dass zumindest die, die gelegentlich in der Küche stehen, es zu kennen glauben. Und was das Kochen betrifft, stimmt das bestimmt. Da kann man sich zu den Profis rechnen, wenn man Eier trennen kann und weiß, wie man eine Majonäse selbst macht (ja, das darf man jetzt wirklich so schreiben, hab extra noch mal nachgeguckt!). Aber eins, da bin ich mir sicher, wissen die wenigsten übers Hühnerei. Und das ist natürlich unsere Rätselfrage der Woche: Rätsel der Woche: Was am Ei ist eigentlich die Zelle? weiterlesen

Selektion, Evolution und was Antibiotika damit zu tun haben

Warum wird man in jedem Beipackzettel für Antibiotika eindringlich beschworen, die Tabletten ja zu Ende zu nehmen? Es heißt, frühzeitiges Absetzen des Medikaments fördere die Entstehung Antibiotika-resistenter Erreger. Doch wie? Über unsere Rolle bei der Bakterien-Evolution.

(Ich habe gerade beim Aufräumen in den Tiefen meines WordPress-Programmes diesen großen, vollständigen, aber bisher unveröffentlichten Artikel gefunden. Ich erinnere mich dunkel, dass ich ihn vor zwei Jahren, als er endlich fertig war, plötzlich viel zu lang und laberig fand und dann lieber einen viel kürzeren aus dem Thema gemacht hab. Aber beim neuen Lesen fand ich: Och, der lange ist doch auch gar nicht schlecht. Wär doch schade drum. Also kriegt ihr den jetzt. Voilà!) Selektion, Evolution und was Antibiotika damit zu tun haben weiterlesen

Roter Fisch in Gefahr

redfishOk, zugegeben, der Titel klingt etwas melodramatisch dafür, was jetzt kommt, denn es handelt sich nicht um eine aussterbende Tierart, sondern „nur“ um eine Kinder-Webseite, die vor dem Aus steht. Aber was für eine!

Das Prachtstück heißt Poisson Rouge (französisch für Roter Fisch) und ich kenne keine andere Seite, die Spaß und Wissen für die Kinder so ansprechend rüberbringt und gleichzeitig auch von den Allerkleinsten so intuitiv bedienbar ist. Poisson Rouge ist eine fantastische, flash-animierte Zauberwelt voller kleiner Erfahrungen und Aktivitäten – ohne Werbung oder Hektik. Roter Fisch in Gefahr weiterlesen

Dick bleiben ist gesund

Seit ich einmal morgens beim Recken und Strecken ohnmächtig wurde, bin ich gegen Diäten. Da war ich 15. Ich weiß nicht mehr, welches Diät-Regime ich da einhalten wollte, aber ich erinnere mich noch wie ich danach aussah. Als mir schwarz vor den Augen wurde, fiel ich nämlich ungebremst mit dem Gesicht auf mein Skateboard und lief danach mit einem Oberlippen-Schorf herum, der nicht nur weh tat, sondern auch noch aussah wie ein Hitler-Bärtchen.

Natürlich hab ich in den beiden Jahrzehnten seitdem trotzdem meist versucht, mich gesund zu ernähren. Aber gezügeltes, diszipliniertes Essen ist nicht mein Ding. Ich vertrage keinen offenen Kampf gegen meinen Hunger. Und ich kriege seehr schlechte Laune davon. Daher bin ich stets daran interessiert, wenn ich von berufener Stelle bestätigt kriege, dass meine ablehnende Haltung völlig gesund und vernünftig ist. Heute ist diese berufene Stelle Achim Peters mit seinem Buch Mythos Übergewicht*. Dick bleiben ist gesund weiterlesen

Püree von keimender Kartoffel

Heute gibt’s Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und – Zweifeln. Denn mal wieder hab ich den Kartoffeln riesige weiße Keime wegschneiden müssen beim Schälen.

Meine Oma hatte immer gemeint, keimende Kartoffeln enthielten besonders viel von dem Kartoffel-Giftstoff Solanin. Aber wie viel? Soll ich nur wegen der Keime die guten Kartoffeln wegschmeißen? Finde meist, dass die trotzdem noch so proper aussehen. So hab ich auch diesmal zwar großzügiger als sonst geschält, sie aber dann so zubereite wie immer. Ich hab da auch keine Ekelgefühle, die mich sonst schnell befallen bei einem verdächtigen Geruch oder dem Verdacht auf Schimmel oder Gammel.

Doch ist diese Risiko-Einschätzung richtig? Was sagt das aktuelle Wissen zu meinem Püree von keimender Kartoffel. Wer behält Recht: mein Bauchgefühl oder Omas Bedenken? Püree von keimender Kartoffel weiterlesen

Rätsel: Achtung, gelber Schnee!

Exkursion Spuren im Schnee – mal anders

Wenn – wie jetzt – Schnee liegt, hat man als Erziehungsberechtigte die gewichtige Aufgabe, seinen Kindern ein weiteres Stück tradiertes Menschheitswissen weiterzugeben, das da heißt: Hände weg vom gelben Schnee!

Man ruft z.B.: „IH, nein, den Schnee hier BITTE nicht zu Schneebällen machen! Ihr weißt doch, wieso der gelb ist!“ Mein 8-Jähriger, vorpubertär augenrollend: „Jahaaaa, Mama!“ Mein 5-Jähriger, noch etwas geduldiger mit mir: „Ja, Mama, Hundepipi, ich weiß!“

Wenn sie mir so „Ach, Mama“ kommen, würde ich ihnen gern mal was Originelleres erzählen, wie: „Neihein, DIESER gelbe Fleck hier scheint mir von einer Riesen-Ameise zu sein!“ Damit hätte ich bestimmt ihre volle Aufmerksamkeit. Besonders, wenn ich ihnen diese Skizze zum Beweis vorlegen kann, die das mutierte Monster-Insekt zeigt, wie es grad sein Bein hebt. Rätsel: Achtung, gelber Schnee! weiterlesen

Nein, Erdnuss, du gehörst nicht zu uns!

Walnuss-Plätzchen auf Nussteller
Muss ich die Erdnuss, die sich unter den Plätzchen versteckt, anders behandeln, weil sie keine echte Nuss ist? Botanisch gesehen?

Was in der Küche so als Nuss bezeichnet wird, nennen Biologen ja noch lange nicht so. So gehört die Erdnuss botanisch ja zu den Hülsenfrüchten. Darüber musste ich vorhin sinnieren, als ich auf der Suche nach Essbarem in die Küche pilgerte und am Nuss-Teller und den Walnuss-Plätzchen vorbeikam.

Ich fragte mich, ob es eigentlich irgendeinen praktischen Grund für Köche gibt, sich für die botanische Definition von Nüssen zu interessieren. Reicht fürs Kochen und Backen die kulinarische Definition? Mit Eigenschaften wie der Konsistenz und dem hohen Fettgehalt? Oder ist die genaue Entstehung des Samens für die Zubereitung doch relevant? Oder die Verwandtschaft der Pflanzen, von denen er stammt? Nein, Erdnuss, du gehörst nicht zu uns! weiterlesen