Meine Kinder (11 und 8) wünschen sich seit Jahren zu fast jedem Geburtstag, dass ich mir wieder eine Rallye oder Schatzsuche ausdenke. Früher waren es Kuscheltiere mit verstellter Mama-Stimme, die sie durch’s Programm leiteten, später versteckte ich Zettelchen, inzwischen kommen die Aufgaben vom Smartphone.
„Hmmh, ich glaube, das ist der falsche Garten…“ Mein 8-Jähriger liest noch mal die Aufgabe auf dem Handy-Display und schüttelt den Kopf. „Da!… Da vorne sind die in Form geschnittenen Büsche!“, ruft einer seiner Freunde aufgeregt und rennt mit ausgestrecktem Zeigefinger los. Die Anderen rennen hinterher. Nein, Wellen- oder Quadratform haben diese Büsche eindeutig nicht. „Drück Schraube und Kugel! Schraube und Kugel!“ Die Actionsbound-App belohnt sie mit lautem „Kasching!“ und 100 Punkten. Ein siegreiches „Yeah!“ tönt durch die Jungs-Runde.
Vorbereitung einer Actionbound-Tour
Wer eine Schnitzeljagd per App plant, muss sich zuerst die Stationen der geplanten Tour ausdenken und auf der Actionsbound-Seite anlegen. Die Tour sollte dann am Handy getestet werden. Wenn alles funktioniert, kann dieser sogenannten Bound freigeschaltet werden.
Am Tag der Feier heißt es dann: Dem Geburtstagskind das Smartphone in die Hand drücken und es mit seinen Partygästen losziehen lassen – je nach Alter entweder allein oder unter „Beschattung“.
Wie genau das Abenteuer aussieht, das die Kinder an der Feier spielen, lässt sich frei festlegen. Wer möchte, kann etwa eine Actionbound-Tour gestalten, bei der eine Geschichte interaktiv und anhand von Stationen erzählt wird. Man kann die Kinder auch Hinweise sammeln lassen, die zu einem Schatz führen.
Mich haben bei der Planung meiner beiden Actionsbound-Touren vor allem die Quiz-Funktionen gereizt. So wurden meine Bounds zu Entdeckerrallyes in der Nachbarschaft. Entlang einer kleinen Rundroute ließ ich die Kinder Orte suchen, an denen sie Fragen beantworten mussten. Ein paar kreative und sportliche Elemente waren aber auch eingebaut.
Fragen zum Suchen und Knobeln
Für den Quizteil kann man in städtischer Umgebung etwa fragen: Welche Hausnummer/Farbe hat das letzte Haus auf der rechten Seite? Wann fährt morgens der erste Bus an der Haltestelle? Was bedeutet das Straßenschild? Wie viel kostet die Portion Pommes/die Kugel Eis an der Ecke?
Wohnt man ländlicher bieten sich Fragen an wie: In welche Richtung fließt der Bach unter dem Weg durch? Wie viele Stromleitungen verlaufen an der nächsten Kreuzung? Oder: Welches Symbol hat der Wanderweg, auf dem ihr seid?
Was immer und überall gehen sollte, sind Fragen zu Himmelsrichtungen, also etwa die Aufgabe nach Osten zu gehen. Das lässt sich per Kompass lösen oder dadurch, dass man weiß, wo vom eigenen Zuhause aus gesehen die Sonne aufgeht. Auch Fragen zu Pflanzen gehen immer. Je nach Jahreszeit kann man die Kinder Bäume anhand der Blätter, Rinde oder Früchte bestimmen lassen.
Man kann sie diese Fragen lösen lassen, indem man sie mit ihren eigenen Worten darauf antworten lässt. Da es dabei aber – etwa durch Rechtschreibfehler – passieren kann, dass eine eigentlich richtige Antwort vom Programm nicht erkannt wird, habe ich die Kinder lieber mehrere Antwort-Möglichkeiten vorgegeben, von denen sie die richtige auswählen mussten. Diese Multiple Choice-Variante hat auch den Vorteil, dass das Antworten schneller geht als mit dem Selbst-Eintippen.
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Handy-spezifische Aufgaben
Mit der Actionsbound-App lassen sich natürlich auch Aufgaben stellen, die generell nur mit elektronischer Unterstützung gelöst werden können. So gibt es einen Typ Aufgabe, bei der die Gruppe eine Position per GPS-Ortung und Google-Maps finden muss. Das habe ich bisher aber noch nicht verwendet.
In meiner Tour dabei war aber ein anderer Typ Smartphone-spezifischer Aufgaben. Für eine Station habe ich mir von der Actionbound-Seite einen QR-Code produzieren lassen, den ich ausgedruckt und in Klarsichthülle verpackt unter eine Parkbank geklebt habe. Das QR-Code-Bild musste von den Kindern gesucht und eingescannt werden, um diese Aufgabe zu lösen.
Aufgaben für Wettspiel und Gestaltungsspaß
Neben solchen Such- und Knobel-Stationen kann die Actionbound-App aber auch genutzt werden, um so etwas wie kleine Turniere zu gestalten. In welcher Disziplin die Kinder dabei gegeneinander antreten, kann man als Planer der Tour frei wählen und beschreiben. Die App gibt nur die Ablauf vor. Es treten immer zwei Kinder gegeneinander an. Durch Antippen des jeweiligen Namens wird der App mitgeteilt, wer gewonnen hat. Das wird so oft wiederholt bis ein Gesamtsieger feststeht.
Bei meinen Touren durften sich die Kinder am Spielplatz in der Frage messen, wer am längsten auf einem Bein auf dem Balanzier-Baumstamm stehen kann. Alternative Wettbewerbe wären: Welches Kind läuft am weitesten während es etwas ohne Hilfe der Hände auf dem Kopf trägt? Oder: Wer hält es länger aus, einem anderen Kind in die Augen zu schauen ohne zu grinsen?
Ein weiteres Format, das Abwechslung hereinbringt, sind kreative Stationen. An denen kann man die Kinder auch Fotos und Videos aufnehmen lassen: zum Beispiel zwischendurch ein Gruppenselfie mit lustigen Grimassen und später eine Aufnahme davon, wie sie vor dem selbstgebauten Tipi im Wald ein Lied singen. Diese dienen später auch als schöne Erinnerung an einen ereignisreichen Kindergeburtstag.
Fazit
Die Actionsbound-App ist für Kinder geeignet, sobald sie sicher lesen können. Die digitale Umsetzung von Schnitzeljagden und co. befreit die planenden Eltern nicht nur von der sonst nötigen Zettelwirtschaft, sondern erweitert auch die Art der möglichen Aufgaben. Zudem finden es die Kinder ziemlich cool, selbständig mit dem Smartphone in ein Abenteuer zu ziehen. Daher: Rundum empfehlenswert!
Was wird für die Handy-Schnitzeljagd gebraucht?
Einen Internetbrowser an Computer/Tablet, um einen Account bei Actionsbound anzulegen. Das ist für Privatpersonen kostenlos.
Außerdem muss die App für’s Handy runterladen werden. Die gibt’s für Android & iOS und ist ebenfalls kostenlos.