Netz-Lektüre (rund um Biologie, Medizin und Wissenschaft)

Dino_Fledermaus_OhrenstaebchenDer arme Kinderdoc hat Mütter wie mich in der Praxis, die immer das Schlimmste annehmen. „Und wenn es doch… ist?“

Die Pharmama macht mir ein schlechtes Gewissen, weil… kaum trau ich mich, es auszusprechen, man macht das ja nicht, heißt es immer, aber, doch, ja…  auch ich bohre mit Ohrenstäbchen in meinen Ohren….

Was ich nicht wusste: Im Gegensatz zu Kuhmilch oxidieren die Fettsäuren in Muttermilch beim Einfrieren. Was wir den Babys nach dem Auftauen vorsetzen, riecht und schmeckt dann ranzig-fischig. Außer wir haben einen -80°C-Eisschrank wie im Labor…

Was Migräne ist? Na, Kopfschmerz, Lichtempfindlichkeit und so. Dachte ich. Bis ich dies sah und das las. Eine rätselhaft komische Krankheit. Auch für die Forscher, die sich damit rumschlagen. Moderne bildgebende Verfahren sind weniger Hilfe als man denkt. „Wo ist die Fleckologie, wenn man sie braucht?“

Auf dem größten Meeting für Neurobiologen hat sich Arvid Leyh rumgetrieben und zur Abwechslung auch mal Videos mitgebracht. Das ist gut, denn ich bin ja nicht so die Podcast-Hörerin. Dieses Video z.B. hat mich durch die ansteckende Begeisterung dazu gebracht, mal zu lesen, was Vogelhirn-Forscher Erich Jarvis‘ denn so über Dino-Gehirne rausgefunden hat (u.a. berichten der Guardian und die Huffpost (engl.) über den Vortrag). Außerdem musste ich dann auch ganz dringend wissen, was so faszinierend an Jeff Lichtmans Forschung ist. Da fand ich einen schönen TED-Talk von ihm über sein Gebiet – Connectomics (Youtube, auf Englisch).

Apropos Video, und damit zurück nach Deutschland: Der Apokalyptiker vom Dienst warnte anlässlich von Halloween vor Fledermaus-Kontakt. Hierzulande heißt’s Vorsicht nicht wegen der weltweiten viralen Gefährlichkeiten (die er natürlich auch alle genüßlich aufzählt), sondern wegen Tollwut-Gefahr. Also: Viecher in Ruhe lassen und falls doch was passiert nach einem Biss oder Kratzer immer und sofort ab zum Arzt !

Ordentlich Gegenwind hat die Umweltorganisation BUND für ihren – inzwischen zurückgezogenen – Babymörderspot bekommen mit seiner unhaltbaren Message Glyphosat töte. Der war auch echt krass. Gänsehaut! Ich bin durch Panagrellus drauf aufmerksam geworden. Detritus schrieb einen beeindruckend ausführlichen Faktencheck zu den Vorwürfen gegen das Pflanzenschutzmittel (das besser bekannt ist unter seinem Markennamen Roundup). Der Faktencheck ist bereits mehrmals überarbeitet und sehr lesenswert. Fazit: Dieser Spot war echt unseriöse Panik-Mache!

Um mit was Schönem zu enden: Zu meinem Erstaunen gibt es neben der allseits bekannten Küchen-Psychologie und der Küchen-Biologie, der ich mich manchmal widme, auch Küchen-Geologie – etwa mit Milchschnitten oder mit anderen Schichten aus der Küche.

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2 Gedanken zu „Netz-Lektüre (rund um Biologie, Medizin und Wissenschaft)“

  1. Deswegen bin ich gegen Tollwut geimpft.

    Die Kleinen wie Fransen- und Bechsteinfledermaus kommen zwar selten durch die Haut, aber ein Langohr hat mich schon mal gebissen. Jetzt wo das mittlerweile seit einigen Jahren alles bekannt ist, sind eh alle glücklicher Weise vorsichtiger.

    Also im Ernst: Wirklich lieber nicht ohne Schutz anfassen! Wenn die dann beißen, braucht man auch gleich aktive und passive Impfung (und selbst dann weiß ich nicht, wieviel Schutz das gibt)…

    Als Kinder hatten wir ja auch wilde Mäuse als Haustiere (z.B. hat eine Rötelmaus vor Schreck in einer Lebendfalle ihre Kinder bekommen – die kann man doch nicht einfach so neugeboren mit Mama in den Wald werfen, oder doch?). Seitdem meine Schwester in der Virologie mit den Viechern und ihren Viren zu tun hatte, überlege ich mir aber zweimal, ob ich die nochmal ungeschützt anfassen möchte…

  2. Zum Glück ist alles gut gegangen bei dir! Ich denke, es ist schon nützlich zu wissen, dass es da Infektionsrisiken gibt. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich überlegt habe, ob ich’s reinnehmen soll. Weil es ja eh alte Ängste gegen Fledermäuse gibt und viele Leute es unheimlich finden, wenn die im oder am Haus ihre Schlafquartiere haben. Naturschutzverbände betonen daher ja immer lieber, wie faszinierend und nützlich die kleinen Insektenfresser sind.

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