Ich mag Kathrin Passigs Texte. Für die neueste Ausgabe des Intellektuellen-Magazins Merkur schrieb sie wieder eine Internetkolumne, diesmal über Diskussionskultur im Internet und wie man die richtigen Kommentatoren anlockt.
Es gäbe Sümpfe und Salons da draußen, sagt sie, und bisher seien keine Geheimrezepte bekannt wie man seine Diskussionsplattform zu einem Ort konstruktiver Beteiligung macht und die Zahl bösartiger Kommentare niedrig hält. Alle Methoden die Gemeinschaft zu regulieren, hätten ihre Nachteile – egal ob erzwungene Anmeldung oder Karmasysteme, Metamoderationsentscheidungen oder vollständige Anonymität. Eine gute Starterkultur sei wichtig und die stetige Erneuerung. Sind ewig die Gleichen unter sich, verfalle der Diskussionsstandard genauso wie bei stark wachsenden Teilnehmerzahlen.
Besonders schön finde ich diesen Teil ihrer Analyse: „Wer sich stärker für Inhalte interessiert als für Sozialgeräusche, zieht sich in diesem Stadium zurück, was die Plattform wiederum für andere Teilnehmer unattraktiver macht. Dieser Prozess läuft weiter, bis der kleinste gemeinsame Nenner erreicht ist; Beispiele für die Revitalisierung umgekippter Biotope im Internet sind mir nicht bekannt.“
Aber so pessimistisch endet der Artikel nicht, denn „nirgends ist das Weiterziehen und Neugründen leichter als im Internet“. Einfach mal reinlesen in: Sümpfe und Salons.
Oh, da fällt mir gerade ein Wunsch von mir für deinen Blog ein, nämlich die Benachrichtigung per Mail, wenn weitere Kommentare abgegeben werden. Ich bekomme sonst wie viele andere oft nicht mit, wenn auf meine Kommentare geantwortet wird (bzw. bei Dir kann man ja noch in den übersichtlichen Kommentar-RSS schauen, aber komfortabel ist das nicht).
(Für WordPress gibt es da eine ganze Reihe von Plugins wie „Subscribe To Comments“.)
So, jetzt lese ich mal den verlinkten Artikel… 😉
Gute Idee! Guck‘ ich mir mal an!