Bei den allerkleinsten Insekten kenne ich mich kaum aus. Ich weiß nicht, was mir an Viehzeug beim Fahrrad-Fahren ins Auge fliegt. Ich kenne die Biester nicht, die mir aus Blumentöpfen entgegenkommen, wenn ich dranstoße. Ja, mir ist auch nicht bekannt, was das für Winzkäfer sind, die sich auf mich setzen, wenn ich was Gelbes anziehe.
EIN kleines Insekt aber, das kenne ich ganz gut. Ja, ich freue mich richtig, wenn ich’s sehe. Und das tue ich zur Zeit oft. Vor allem in der Küche. Auf den Bananen krabbelnd. Die Gläser mit schalen Bierresten umschwirrend. Dicht an dicht schlemmend an den Stücken der überreifen Ananas.Gemeint ist natürlich die Fruchtfliege. Von mir wird sie seit Laborzeiten liebevoll Droso genannt, auch wenn es sicher auch enge Verwandte von Drosophila melanogaster gewesen sein könnten, die mir heute mittag aus der Biotonne entgegenschwebten.
Eigentlich wollte ich nur schnell den Biomüll rausbringen, um den Fliegen die Chance zu nehmen sich hier drin noch weiter zu vermehren. Aber dann bezauberten sie mich mit ihren roten Augen so, dass ich alles stehen ließ und meine Kamera holte. Ich pirschte mich ran, an Kaffeekanne, Schranktür und Mülleimer-Rand – auf Fotosafari in der eigenen Küche. Mich interessierte, ob ich ein ordentliches Bild von ihnen hinkriegen würde mit meinem Zoom-Objektiv.
Viel mehr als hier zu sehen, kann man aus meiner Ausstattung nicht rausholen, behaupte ich jetzt mal. Hab‘ alles gegeben… 😉 Und naja, man erkennt zumindest, dass es Fruchtfliegen sind, oder? Beim Bild oben erahnt man sogar die Antennen. Und an der Form und Ringelung des Hinterleibs kann man sehen, dass es ein Weibchen war, das da auf unserer Küchenarbeitsplatte saß (ein männlicher Hinterleib wäre nämlich weniger spitz und weniger geringelt, dafür hinten ganz dunkel).
Tja, mit besserer Ausrüstung und vielen kreativen Ideen können Droso-Fotos auch so aussehen wie bei Solvin Zankl. Seufz. Unbedingt anschauen, die sind richtig toll!
Hübsch. Wir hatten hier sogar das letzte Mal Verwendung für die, als sie bei uns im Biomüll aufgetaucht sind… 😉
Wie viel Geld muss man wohl eigentlich für eine Kamera bzw. Objektiv ausgeben, um solche wunderschönen Fotos wie im letzten Link deines Beitrages zu machen? *staun*
Ja, Wahnsinn, oder? Als ich die gesehen habe, wusste ich, dass ich nicht mehr ohne Makro-Objektiv werde leben können … 😉 Sowas hast du doch auch, so gut wie deine Aufnahmen von der Fangschrecken-Speisung gelungen sind. Oder? Hab‘ bei dir auch was über einen Makro-Objektivvorsatz gefunden. Ist das wie so ’ne Art Linse vorn auf dem Zoom-Objektiv drauf?
Genau, die Bilder bei mir sind mit einer recht günstigen (e.g. 150€) FinePix S5800 gemacht, die zwar unhandlicher ist, dafür aber das Aufschrauben von Objektiven erlaubt. Und wenn mal so richtig viel Sonne scheint, dann werden die Aufnahmen sogar recht gut.
Hmm… wo ich meine alten eigenen Beiträge von vor vier Jahren lese, merke ich, dass es wohl möglich ist, mit ähnlichem Equipment sogar noch viel bessere Fotos zu machen, wenn ich mir die Bilder von einem Freund anschaue: Fliege, Schmetterling und Springspinne – irgendwas mache ich wohl noch falsch… 🙂 Wenn man doch bloß mehr Zeit hätte, um sich alles genauer anzuschauen.