Jetzt hat das Fieber bald die ganze Familie durch. Nach dem Kleinen letzte Woche waren wir Eltern diese Woche dran und jetzt hat’s den Großen auch noch erwischt. Nicht viel Zeit zum Bloggen also. Aber ich hab nicht vergessen, dass ich euch noch eine Rätsel-Auflösung schulde. Die hirnlosen Strudler, die ich in diesmal suchte, waren die Moostierchen, auch Bryozoa genannt.
Mit den Korallen sind die Moostierchen nicht verwandt, auch wenn beide Tiergruppen ihr Erwachsenenleben festsitzend, ohne Möglichkeit zur Fortbewegung verbringen. Von allen sessilen Tieren sind die Korallen wohl die bekanntesten. Es gibt zwar tausende verschiedener Moostierchen-Arten in Meer und Süßwasser. Ihre Kolonien wachsen in ganz unterschiedlichen interessanten Formen. Es gibt welche, die sind flach wie ein Teppich. Andere ähneln Moosen, krautigen Pflanzen oder Sträuchern. Doch sind sie alle eher unscheinbar.
Wer sammelt bei Strandspaziergängen an heimischen Küsten schon diese unscheinbaren, hellen Büschel auf, wie den im Schaukasten mit den Schätzen einer Sylt-Exkursion aus Studienzeiten? Hätte der Dozent uns damals nicht drauf aufmerksam gemacht, wäre ich bestimmt auch dran vorbeigelaufen, an dieser Kolonie von Blättermoostierchen (Flustra foliacea). Schaut man ganz genau hin, erahnt man die klitzekleinen aneinanderhängenden Waben, aus denen das Büschel besteht. Aus den Fensterchen jeder Wabe reckte mal ein Moostierchen seinen Federfächer aus zierlichen Tentakeln heraus. Und jede einzelnen Tentakel erzeugte mit seinen Cilien einen Nahrungstrom, der mikroskopisch kleine Pflanzen-Einzeller in den Mund des kleinen Moostierchens strudelte. So wie bei diesem hier:
Der Name Bryozoa bietet einen Anhaltspunkt, warum ich von allen Viechern der Welt diese Woche die Moostierchen wählte. Die Ähnlichkeit mit meinem Vornamen sorgt einfach für einen immerwährenden Platz in meinem sonst eher auf Durchfluss programmierten Gedächtnis. Allerdings ist diese Ähnlichkeit nur oberflächlich. Der Name Bryozoa geht nämlich auf das griechische Wort für Moos (bryon) zurück. Mein Vorname Brynja ist dagegen das altnordische Wort für Kettenhemd (siehe auch Brünne bei Wikipedia)…