Schlagwort-Archive: Nürnberg

Nürnberg: Geschenke für Vortrags-Frühbucher

Bildelemente-Von-Ausser-Sinnen_beideFreikarten und Gratis-Hefte gibt’s zum Jahresende vom Turm der Sinne. Das Nürnberger Hands-On Museum veranstaltet nicht nur jedes Jahr im Herbst ein wunderbares Symposium rund um Hirnforschung, Psychologie und Philosophie, sondern auch die Vortragsreihen „Von Sinnen“ (im Frühjahr) und „Außer Sinnen“ (im Sommer). Wer jetzt schon Karten für eine oder beide Reihen kauft, bekommt was geschenkt: Nürnberg: Geschenke für Vortrags-Frühbucher weiterlesen

Von heimischen Dinos und ihrer unbekannteren Sippschaft

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Dieser Text erschien zuerst im Wissensblog der Nachrichtenseite von gmx, web.de und 1und1.   Da der Blogbereich dort jedoch im April 2018 eingestellt wurde, gibt es den Beitrag inzwischen nur noch hier.

Aus Knochenfunden lesen Paläontologen ja seit mehr als 150 Jahren wie die Dinosaurier aussahen und lebten. Letzes Wochenende ist mir mal wieder bewusst geworden, dass es gar nicht so selbstverständlich ist, wie viele wunderbar erhaltene Skelette es von ihnen gibt. Von der älteren Verwandtschaft der Dinos nämlich sind sehr wenige Knochen erhalten. Hier dürfen sich die Forscher vor allem mit Spuren im versteinerten Schlamm rumschlagen. Von heimischen Dinos und ihrer unbekannteren Sippschaft weiterlesen

Rätsel-Auflösung: Oh süß, ein Rehkitz?

Tiergarten_Hirschkalb

Wie Regina schon richtig auflöste, hätte die Frau neben uns korrekterweise „Oh süß, ein Hirschkalb!“ rufen müssen. Warum?

Dybowskis gehören zu den Echten Hirschen. Bei ihnen kriegt der Hirsch mit seinen Hirschkühen kleine Hirschkälber. (Die Jäger haben dann noch lauter Extra-Namen für jedes Alter und die unterschiedlichen Geweihgrößen.)

Für die Rehe (die mit Rentieren und Elchen zu den Trughirschen gehören) gibt es eigene Bezeichnungen, die auch aus der Jagdsprache kommen. Hier kriegt die Ricke / Geiß mit dem Rehbock ein Rehkitz.

Dass Rehe und Hirsche von Laien oft als Weibchen und Männchen der gleichen Tierart gesehen werden und Rehkitze als ihre Jungen, ist übrigens u.a. die Schuld von Disneys Zeichentrickfilm Bambi bzw. seiner fehlerhaften Übersetzung ins Deutsche.

Das Buch zum Bambi-Film ist deutsch und spielt in Europa. Dort ist Bambi ein Reh. Die amerikanische Übersetzung und damit der Film macht ihn – auch optisch – zum Weißwedelhirsch, weil es dort keine Rehe gibt. Die deutsche Rückübersetzung ignorierte diese Verwandlung und bezeichnete Bambi wie die Buchvorlage als Rehkitz. Die verursachte zoologische Verwirrung wird auch als Bambi-Irrtum bezeichnet.

Rätsel des Monats: Oh süß, ein Rehkitz?

„Oh, schau‘ mal, ein Rehkitz!“ hörten wir im Tiergarten einmal jemanden rufen. Was die Entzückung hervorrief, war eins dieser kleinen Bambis im Gehege der Dybowskis.

Das Foto, das ich damals schoss, ist leider nicht besonders gut. Könnt ihr trotzdem erkennen, warum die „Oh, süüß!“-Ruferin sich hier irrt?

Für die Lösung des Rätsels winken – wie immer – Ruhm und Ehre. Viel Spaß!

P.S. Ich habe beschlossen, mein „Rätsel der Woche“ in „Rätsel des Monats“ umzubenennen. 

Dies und Das – Lesefreuden, Netzneutralität und Körper-Geist-Interaktionen

fruehling09Ich hab nach vielen Draußen- und Computer-Tagen mal wieder einen Hausfrauen-Tag. Während der Apfelkuchen noch ein paar Minuten in der Röhre bäckt, mein Mann schon mal den Grill anschürt und der Cous-Cous-Salat durchzieht (lecker, DIE Grillbeilagen-Entdeckung bei Chefkoch), kriegt ihr noch ein paar vermischte Meldungen von mir.

Gibt nämlich immer wieder Dinge, über die ich gern schreiben würde, dann aber finde, dass ich noch nicht genug für einen richtigen Beitrag dazu habe. Dachte mir jetzt, dass sowas vielleicht doch auch als Schnipsel- und Link-Sammlung interessant ist für den Einen oder Anderen. Außerdem kann ich euch so gleich noch ein paar Frühlingsfotos von meiner Stadtpark-Tour am Donnerstag zeigen. Dies und Das – Lesefreuden, Netzneutralität und Körper-Geist-Interaktionen weiterlesen

Frühling zum Niederknien? … Nein, zum In-den-Dreck-Legen!

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Ganz nah dran…

Ich hätte bei meiner Frühlings-Foto-Safari vorhin im Stadtpark gerne noch jemanden dabeigehabt, der Fotos von MIR macht. Dann hätte ich euch nicht nur meine Sonnenschein-Blümchen-Bilder zeigen können wie jetzt, sondern auch wie sie entstanden sind.

Denkt euch bitte dazu: mich mit der Spiegelreflex vorm Auge, halb auf dem Asphaltweg, halb im staubigen Gebüsch liegend, verstohlen beäugt von Gassigehern, Joggern und Fahhradfahrern… 😉 Frühling zum Niederknien? … Nein, zum In-den-Dreck-Legen! weiterlesen

Industriegeschichte und Wanzen-Paarung

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Frühlingsgefühle – auch bei den Wanzen…

Lange haben wir auf den Frühling gewartet, aber gekommen ist dann … der Sommer. Am heutigen Sonntag gab’s für dieses Jahr gleich mehrere Draußensitz-Premieren an einem Tag: im Biergarten, vor der Eisdiele und auf der Terrasse. Herrlich!

Zwischen zwei der Sitz-Premieren haben wir im Fabrikgut Hammer eine Runde gedreht. Das liegt ein wenig östlich von Nürnberg im Grünen und ist wie ein Mini-Freilichtmuseum. Industriegeschichte und Wanzen-Paarung weiterlesen

Eier- und Kükenkunde im Kindermuseum – Biologie des Hühnereis (3)

Küken in Kinderhand„1, 2, 3… Küken aus dem Ei“ so heißt die jährlich in den Osterferien stattfindende Sonderausstellung im Kindermuseum Nürnberg. Als wir vor  ein paar Jahren waren, fanden wir’s schon gut. Aber diesmal war es noch besser. Denke, das liegt daran, dass die Jungs größer sind und jetzt noch mehr davon haben.

Viele Küken unter WärmelampeMorgen ist der letzte Tag der Ausstellung. Zumindest für dieses Jahr. Wer also in der Gegend wohnt und noch nichts vorhat mit seinen Kindern: Hingehen!

Der Kükenstreichelzoo ist das Highlight, selbst für coole Rabauken-Jungs. Die Kinder sitzen ganz still und andächtig mit „ihrem“ Küken auf der Hand und wagen kaum zu atmen, um das flaumige Wesen nicht zu erschrecken. Eier- und Kükenkunde im Kindermuseum – Biologie des Hühnereis (3) weiterlesen

Zwischen Brückenpfeilern und Zigarettenkippen

Die dritte Exkursion des schon erwähnten Fotokurses führte uns zum Steinbühler Tunnel in Nürnberg. Gert hätte keinen größeren Gegensatz zur vorherigen Natur-Exkursion wählen können. Fotografieren inmittten von Verkehr, Lärm und Schmutz. Mehr Großstadt geht kaum. Hier gab es das volle Architektur-Programm von Stein und Stahl über Glas und Beton bis zu Graffiti-Fliesen und Schilder-Wald.

Mich hat dort viel fasziniert: Licht und Schatten, Muster und Bewegung, Formen und Fluchten. Aber durch die Natur-Exkursion vorher war mein Sinn für eine besondere Perspektive geweckt: die kurz überm Boden. Zwar gab es im Tunnel keine Pilze in Szene zu setzen, dafür jede Menge Müll und Mauerfugen-Botanik. Zwischen Brückenpfeilern und Zigarettenkippen weiterlesen

Pilz-Ästhetik

Hier ging's mir um die Frage, wie ich den Pilz ganz nah zeigen, aber gleichzeitig einen Eindruck von der Umgebung vermitteln kann. Für die Gestaltung hab ich lange rumprobiert und dann festgestellt, wie wichtig es ist, dass die Linien der äußeren Bilder zum inneren Bild hoch laufen, damit es als Serie gut wirkt.

Im Juni hatte ich ja schon von dem Grundlagen-Fotokurs berichtet, der mich in die Geheimnisse meiner Spiegelreflex eingeweiht hat. Nun läuft der Fortgeschrittenen-Kurs und macht richtig Spaß. „Fortgeschrittene Digitalfotografie“ heißt er und ist natürlich wieder bei Gert Klaus.

Wie auch beim vorherigen Kurs gibt es die bewährte Mischung: Einführung mit Technik-Tipps, drei Exkursion mit verschiedenen Schwerpunkten + jeweils Nachbesprechung der Fotos. Jeder Teilnehmer bringt 2-3 Bildserien mit. Collagen, bei denen es erstmals auch um Gestaltung geht. Um Passepartouts und Hintergrundfarben, um Größe und Anzahl der Bilder, um Anordnungen und die Magie der Zahlen.

Sieht der nicht aus, wie im Märchenbuch? Fehlt nur noch Rotkäppchen, die den Weg entlangschlendert... Als ziemlich auffälliges Motiv wollte der Fliegenpilz sich nicht so recht in eine Collage einfügen. Erst mit der Kombination von Totale und Detail war ich dann zufrieden.

Bei der ersten Exkursion drehte sich alles um Nachtaufnahmen, so richtig mit Stativ und langer Belichtungszeit. Dafür waren wir um die Nürnberger Burg unterwegs. Für dieses Blog interessanter fand ich jetzt aber die Bilder der zweiten Exkursion, denn bei der ging’s raus in die Natur, genauer gesagt in die Schwarzachklamm bei Feucht.

Ich weiß jetzt, dass eine Klamm eine enge Schlucht mit teils überhängenden Felswänden ist. Naturgemäß gibt es dort wunderbare Fels-, Wald- und Wasserformationen zu fotografieren. Viel davon gesehen habe ich allerdings nicht. Ähem. Ich muss gestehen, dass ich die spektakulärsten Fels-Überhänge sogar erst gestern auf den Fotos der anderen gesehen habe. Und warum?

Und dieses Bild ging in allen möglichen Collagen unter, obwohl es eins meiner Lieblingsfotos war. So durfte es alleine stehen bleiben. Ausnahmsweise.

Weil es mir die Pilze angetan haben. Wie man sieht. Und wenn alle zwei Meter wieder so ein hübsches Herbstwald-Model vor meiner Kamera posiert, kann ich doch nicht einfach hinter den Anderen hereilen, oder? Nein.

Stattdessen robbte ich zwei Stunden mit dem Bauch auf dem Waldboden um meine kleinen Schönheiten herum. Sehr zur Erheiterung der Sonntagsspaziergänger übrigens, die in Pärchen- und Familiengrüppchen an mir vorbeizogen…