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Endlich! Ein Feminismus für die Hausfrau (und die Biologin)

Ich bin damit aufgewachsen den Feminismus als wichtige zivilisatorische Errungenschaft anzusehen, auf Augenhöhe mit Demokratie, Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung. Trotzdem kann ich mich kaum noch mit dem identifizieren, was heute so unter Feminismus läuft. Als (fast) Hausfrau kann ich mit seinen Zielen nichts anfangen und als Biologin mit seinen Grundannahmen genauso wenig.

Aber gestern schöpfte ich Hoffnung, dass es doch wieder einen Feminismus geben könnte, wie ich ihn mir vorstelle. Und diese Hoffnung ereilte mich ausgerechnet bei der Lektüre von Christians Alles Evolution-Blog, wo in Sachen Feminismuskritik jeden Tag die Fetzen fliegen. Endlich! Ein Feminismus für die Hausfrau (und die Biologin) weiterlesen

Wenn Geisteswissenschaftler über Biologie schreiben

Schade! Prechts Buch “Liebe. Ein unordentliches Gefühl” hat mich enttäuscht. Hatte es vor ein paar Wochen als Taschenbuch beim Einkaufen liegen sehen und mitgenommen, weil ich mir eine eloquente Reise in die Natur- und Kulturgeschichte der Geschlechter erhofft hatte. Fand es auch so passend zum Symposiumsbesuch. Im ersten Drittel geht es auch um genau die gleichen Themen: Mann und Frau und ihr Verhalten. Wie viel ist Natur, wie viel ist Kultur? Leider kann Precht dabei seine Prägung als Philosoph und Geisteswissenschaftler nicht überwinden. Man merkt, er bemüht sich um eine unvoreingenommene Sicht. Er ringt mit sich, geht ein Stück in die vermittelnde Richtung, stellt die Pole gegenüber – Soziobiologie auf der einen, feministische Genderforschung auf der anderen, bemerkt, dass beide zu extreme Positionen einnehmen. Aber dann, statt das Verhältnis Natur/Kultur mal aufzudröseln und darzustellen, was wir schon wissen über die Macht beider Sphären und über ihre Wechselwirkungen, schlägt er sich – mir nichts dir nichts, ohne Übergang – auf die Seite der Kultur. Keine Begründung dazwischen, keine Herleitung, nichts. Er ist ganz Geisteswissenschaftler, wenn er resümiert: “Das instinktive Verhalten der Gladiatorfrösche, Grauen Würger und Menschen ist qualitativ nicht das gleiche. Menschen sind von Amphibien und Vögeln völlig getrennt durch die höchst variantenreiche menschliche Kultur.” Man beachte die Formulierung “völlig getrennt”. Die Abscheu der Geisteswissenschaftler davor mit den Tieren gemein gemacht zu werden, ist einfach riesig. Sie spricht auch bei Precht aus jedem Kapitel. Und dieses Unbehagen gegenüber den Biologen! Mal sind sie ihm zu forsch, mal geißelt er ihre unterkomplexen (!) Theorien. Ja, was denn nun? Wenn Geisteswissenschaftler über Biologie schreiben weiterlesen

Hormone im Kopp?

Wie eigentlich das Symposium war, auf das ich mich so gefreut hab  (Nur noch 16 Tage bis zum Symposium)? Na, gut war’s! Ist ja schon fast 10 Tage her. Noch nicht zu lang um ein Wochenende voller spannender Vorträge zu loben. Von Hirnforschung/Psychologie bis Soziobiologie/Verhaltensforschung drehte sich ja alles um die kleinen (Hirn-) Unterschiede zwischen den Geschlechtern (Mann, Frau, Gehirn. Symposium turmdersinne 2010, Nürnberg). Einziger Kritikpunkt: Die neue Location war nicht so prickelnd. Der Saal im Maritim-Hotel ist zwar groß, aber davor war wenig Platz. Neben dem Gewusel einer Hotelrezeption zwischen Reisebus-Handling und Geschäftsleuten ist es schwer mit der Vergeistigung… ;-) Und dieser 80er Jahre Charme, nee… Vorher im Germanischen Nationalmuseum mit dem vielen Weiß und den hohen Decken passte die Atmosphäre viel besser zum Inhalt, fand ich. Hormone im Kopp? weiterlesen