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Zwischen Brückenpfeilern und Zigarettenkippen

Die dritte Exkursion des schon erwähnten Fotokurses führte uns zum Steinbühler Tunnel in Nürnberg. Gert hätte keinen größeren Gegensatz zur vorherigen Natur-Exkursion wählen können. Fotografieren inmittten von Verkehr, Lärm und Schmutz. Mehr Großstadt geht kaum. Hier gab es das volle Architektur-Programm von Stein und Stahl über Glas und Beton bis zu Graffiti-Fliesen und Schilder-Wald.

Mich hat dort viel fasziniert: Licht und Schatten, Muster und Bewegung, Formen und Fluchten. Aber durch die Natur-Exkursion vorher war mein Sinn für eine besondere Perspektive geweckt: die kurz überm Boden. Zwar gab es im Tunnel keine Pilze in Szene zu setzen, dafür jede Menge Müll und Mauerfugen-Botanik. Zwischen Brückenpfeilern und Zigarettenkippen weiterlesen

Pilz-Ästhetik

Hier ging's mir um die Frage, wie ich den Pilz ganz nah zeigen, aber gleichzeitig einen Eindruck von der Umgebung vermitteln kann. Für die Gestaltung hab ich lange rumprobiert und dann festgestellt, wie wichtig es ist, dass die Linien der äußeren Bilder zum inneren Bild hoch laufen, damit es als Serie gut wirkt.

Im Juni hatte ich ja schon von dem Grundlagen-Fotokurs berichtet, der mich in die Geheimnisse meiner Spiegelreflex eingeweiht hat. Nun läuft der Fortgeschrittenen-Kurs und macht richtig Spaß. „Fortgeschrittene Digitalfotografie“ heißt er und ist natürlich wieder bei Gert Klaus.

Wie auch beim vorherigen Kurs gibt es die bewährte Mischung: Einführung mit Technik-Tipps, drei Exkursion mit verschiedenen Schwerpunkten + jeweils Nachbesprechung der Fotos. Jeder Teilnehmer bringt 2-3 Bildserien mit. Collagen, bei denen es erstmals auch um Gestaltung geht. Um Passepartouts und Hintergrundfarben, um Größe und Anzahl der Bilder, um Anordnungen und die Magie der Zahlen.

Sieht der nicht aus, wie im Märchenbuch? Fehlt nur noch Rotkäppchen, die den Weg entlangschlendert... Als ziemlich auffälliges Motiv wollte der Fliegenpilz sich nicht so recht in eine Collage einfügen. Erst mit der Kombination von Totale und Detail war ich dann zufrieden.

Bei der ersten Exkursion drehte sich alles um Nachtaufnahmen, so richtig mit Stativ und langer Belichtungszeit. Dafür waren wir um die Nürnberger Burg unterwegs. Für dieses Blog interessanter fand ich jetzt aber die Bilder der zweiten Exkursion, denn bei der ging’s raus in die Natur, genauer gesagt in die Schwarzachklamm bei Feucht.

Ich weiß jetzt, dass eine Klamm eine enge Schlucht mit teils überhängenden Felswänden ist. Naturgemäß gibt es dort wunderbare Fels-, Wald- und Wasserformationen zu fotografieren. Viel davon gesehen habe ich allerdings nicht. Ähem. Ich muss gestehen, dass ich die spektakulärsten Fels-Überhänge sogar erst gestern auf den Fotos der anderen gesehen habe. Und warum?

Und dieses Bild ging in allen möglichen Collagen unter, obwohl es eins meiner Lieblingsfotos war. So durfte es alleine stehen bleiben. Ausnahmsweise.

Weil es mir die Pilze angetan haben. Wie man sieht. Und wenn alle zwei Meter wieder so ein hübsches Herbstwald-Model vor meiner Kamera posiert, kann ich doch nicht einfach hinter den Anderen hereilen, oder? Nein.

Stattdessen robbte ich zwei Stunden mit dem Bauch auf dem Waldboden um meine kleinen Schönheiten herum. Sehr zur Erheiterung der Sonntagsspaziergänger übrigens, die in Pärchen- und Familiengrüppchen an mir vorbeizogen…

Fotografieren lernen: Bitte, so wenig Technik wie möglich!

Manche schwelgen ja in Zahlen und Fakten. Sie lieben den Austausch über das Beste, Schnellste, Höchste. Je detailreicher, desto besser. Bei mir ist es genau umgekehrt. Technik um der Technik willen lässt mich vollkommen kalt. Ohne nachzuschauen kann ich zum Beispiel nicht sagen, was für ’ne Kamera  ich habe. Wie die heißt, was die kann. Was sie für ein Objektiv hat, welcher Chip da reinkommt. Ich vergesse so was. Es interessiert mich  einfach nicht.

Das wär‘ nicht problematisch, wenn ich nicht das unbedingte Bedürfnis hätte, gute Fotos zu machen. Schöne, richtig belichtete, wunderbar passende Fotos. Aber diese tolle Spiegelreflex machte einfach nicht immer, wie und was ich mir vorstelle – zumindest nicht im Automatik-Modus. Ich wusste, dass ich mich mit so Sachen wie Blende, Belichtung und Brennweite auseinandersetzen muss, aber der Blick ins Handbuch frustrierte mich immer sofort.

Um das Problem mal anders anzugehen, hab‘ ich im Februar/März einen Fotokurs am Nürnberger Bildungszentrum gemacht (das, was anderswo Volkshochschule heißt). Fotografieren lernen: Bitte, so wenig Technik wie möglich! weiterlesen