Was hast du denn da Grünes im Fell? – Kletten? Nein, Nelkenwurz-Früchte!

Wenn mein Hunde-Mädchen Lajka dieser Tage mit ihrem Stöckchen aus dem Unterholz zurückkommt, sieht meist irgendeine Stelle ihres Fells so aus als sei ein kleiner Schwarm grüner Kommas auf ihr gelandet und hätte versucht sich zwischen den Hundehaaren zu verstecken.

Aber natürlich handelt es sich dabei nicht um fliegende Satzzeichen, sondern um Samen, die sich mit Hilfe von Tieren verbreiten. Aber von welcher Pflanze eigentlich?

Denn es sind ja nicht die bekannten Kletten, die dem Hund da im Fell hängen. Auch keine dieser kleinen Haft-Bällchen vom Kletten-Labkraut. Nein, diese Früchte hier sind nicht rund, sondern länglich und gekrümmt. Und von ihnen liegen oft gleich mehrere nebeneinander im Hundefell.

Die blinden Passagiere der Botanik, um die es sich hier handelt, gehören zu einer Pflanze mit lustigem Namen: Es ist die Nelkenwurz.

Das ist eine unauffällige, weit verbreitete Pflanze, die bei uns hier häufig entlang von Waldwegen wächst. Sie hat gelbe Blüten, die sich zu stachelig aussehenden Fruchtständen entwickeln. Doch pieksen tun diese nicht. Im Gegenteil. Bei Berührung fällt das Gebilde sogar ganz leicht auseinander.

Beim Auseinanderfallen würden die Früchte mit den einzelnen Samen darin eigentlich zu Boden fallen – wenn da nicht ihre Anhängsel wären: Kleine Härchen und ein langer Stiel mit Widerhaken sorgen dafür, dass die Früchte haften bleiben, wenn sie etwas berührt, das Fell hat.

Und wie gut sie manchmal haften können!

Die Besitzer langhaariger Hunde in der Nachbarschaft stöhnen, wenn ihr Hunde wieder grün getupft aus dem Gebüsch kommt. Denn für sie ist nach dem Gassi-Gang dann aufwändiges Zupfen angesagt. Oder sie müssen sogar die Hundebürste zücken, um die grünen Dinger wieder aus dem Fell ihrer Hunde zu bekommen.

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Bei meiner Lajka mit ihrem kurzen Labrador-Fell geht das Abklauben der Nelkenwurz-Früchte zum Glück ganz schnell und einfach. So können die im Gebüsch wartenden und per Anhalter reisenden Samen zumindest uns die Freude am Stöckchen-Werfen und -Holen nicht trüben.

(Unsere Zeitfresser sind eher andere. Wenn ich nach dem Gassi-Gehen wenig Zeit habe, versuche ich sie nicht von Gebüschen fernzuhalten, sondern eher von Schlammpfützen und stinkenden Mini-Tümpeln. Wenn sich die Madame da nämlich genüßlich mitten reinlegt und wälzt – wie sie das gerne macht – ist zu Hause eine größere Abspül- und Trockenrubbel-Aktion nötig.)

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